Die Fans singen im Stadion seinen Namen zur Musik des Hits „Seven Nation Army“ von den „White Stripes“. Marc-André ter Stegen ist seit 2014 beim FC Barcelona, seit 2018 Stammkeeper. Doch nach elf Jahren Barcelona droht der deutschen Nummer eins bei seinem Klub eine Schlammschlacht.

Seit längerem war es ein offenes Geheimnis, dass Barcelona zur neuen Saison Torwart Joan García vom Lokalrivalen Espanyol holen will. Er gilt als zukünftiger Nationaltorhüter Spaniens. Ablöse: festgeschriebene 26,3 Millionen Euro.

An diesem Mittwoch nun hat García seinen Weggang von Espanyol Barcelona bestätigt. Die Verpflichtung des 24-Jährigen als neuen Hauptrivalen für ter Stegen durch den FC Barcelona ließ dann nicht lange auf sich warten. García wird am Freitag offiziell seinen Vertrag unterzeichnen.

„Es ist die Zeit gekommen, dass sich unsere Wege trennen“, sagte García in einem Video bei Instagram: „Heute muss ich mich von dem Verein verabschieden, der mein Zuhause ist, seit ich 15 Jahre alt bin.“ Er war im Sommer 2016 in Espanyols Jugendabteilung gewechselt.

Ter Stegen will sich der Herausforderung stellen

Der gebürtige Katalane García bekommt einen Sechsjahresvertrag bis zum Sommer 2031. Auch das ist ein klares Zeichen, mit wem der Klub um Sportdirektor Deco und Trainer Hansi Flick langfristig als Nummer eins plant. „Garant für die Gegenwart und die Zukunft“, hieß es in Barcelonas Transfer-Mitteilung.

Ter Stegen jedoch will sich nach Informationen der „Sport Bild“ der Herausforderung stellen. Der Vertrag des Nationaltorhüters läuft noch bis 2028. Sein Gehalt soll dem Bericht zufolge bei angeblich bis zu 18 Millionen Euro liegen. Ter Stegen wäre nicht der erste Topverdiener, den die finanziell schwer angeschlagenen Katalanen versuchen, von der Lohnliste zu bekommen. Die spanischen Medien, die eng am Klub sind, beginnen bereits, sich auf den 33-Jährigen einzuschießen.

Der „Sport Bild“ zufolge legt das Trainerteam um Flick tatsächlich bisher keinen Einspruch gegen die Entscheidung des Klubs ein, was García zur neuen Nummer eins bei Barça machen würde. Flick hatte auch als Bundestrainer stets auf Manuel Neuer statt auf Herausforderer ter Stegen gesetzt. Beim FC Barcelona hat Flick als Torwart-Trainer Toni Tapalovic geholt, der ein Neuer-Intimus ist und ihn ebenfalls beim FC Bayern trainierte.

Ter Stegen kehrte im Frühjahr nach einer Knieverletzung zurück, die er sich im September zugezogen hatte. Flick entschied sich dafür, weiter in der Champions League auf Ersatztorwart Wojciech Szczesny zu setzen, der starke Leistungen gezeigt hatte, und nicht zugunsten des Deutschen den Kaderplatz umzumelden.

Warum setzt sich Flick nicht mehr für ter Stegen ein? Die Kaderpolitik bestimmt laut „Sport Bild“ „am Ende der Verein um Präsident Joan Laporta und Sportdirektor Deco. Für Flick, der seinen Vertrag gerade bis 2027 verlängert hat, ist entscheidend, dass die Position im Tor herausragend besetzt ist“.

Galatasaray ist an ter Stegen interessiert

Die Situation von ter Stegen hat bereits das Interesse einiger Klubs geweckt. Am vergangenen Sonntag meldete das türkische Portal „Fanatik“ eine Einigung zwischen dem Torhüter und Galatasaray Istanbul. Das ist nicht korrekt, richtig ist aber: Galatasaray ist konkret an dem deutschen Torhüter interessiert, will ihn holen.

Galatasaray Istanbul soll sogar den Agenten Harun Arslan (ARP Sportmarketing) beauftragt haben, die Chancen auf eine Wechselbereitschaft von ter Stegen zu prüfen. Arslan ist auch Berater von Joachim Löw, vermittelte den Ex-Bundestrainer einst zu Fenerbahçe Istanbul. Der türkische Double-Sieger Galatasaray möchte eine Mannschaft aufbauen, die die Champions League gewinnen kann. Dabei stehen mehrere deutsche Profis im Fokus. Leroy Sané wurde bereits verpflichtet, er kommt ablösefrei vom FC Bayern. Auch Ilkay Gündogan steht auf der Einkaufsliste, der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler steht noch bei Manchester City unter Vertrag (bis Sommer 2026). Doch der Transfer von ter Stegen genießt Priorität.

Gündogan dürfte die Situation ter Stegens bekannt vorkommen: Auch er wurde nach nur einem Jahr in Barcelona – auch mithilfe einer Medienkampagne – im Sommer 2024 abgesägt. Ihm wurde klargemacht, dass auf seine Dienste kein Wert mehr gelegt wird, er flüchtete zurück zu Manchester City, durfte ablösefrei wechseln. Barcelona wollte ihn einfach von der Gehaltsliste haben, um andere Spieler wie Dani Olmo registrieren zu können.

Was allerdings auch Fakt ist: Ter Stegen, der in der Vergangenheit immer mal wieder auf Gehalt verzichtete, damit der Verein alle Spieler registrieren kann, wurde bisher weder vom Klub noch von Flick mitgeteilt, dass er Barça verlassen soll. Stand jetzt sieht er sich weiter als Kapitän und Nummer eins. Ein Stammplatz im Jahr vor der WM 2026 in den USA ist nicht nur für ihn, sondern auch Bundestrainer Julian Nagelsmann wichtig. Ob er die Chance dazu bei Barça bekommt, wird sich erst noch zeigen. „Womöglich geht die Schlammschlacht erst richtig los …“, mutmaßte die „Sport Bild“.

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