Für viele Touristen gehören die reichhaltigen Buffets in Hotels in der Türkei einfach dazu. Diese führen allerdings zu massiver Lebensmittelverschwendung.

In der Türkei könnte mit den beliebten, üppigen All-You-Can-Eat-Buffets, die viele Hotels besonders zum Frühstück gern anbieten, bald Schluss sein. Denn der Rat für Agrar- und Ernährungspolitik – die Tarim ve Gıda Politikaları Kurulu – kritisiert die Menge an Lebensmitteln, die dabei täglich übrig bleibt und entsorgt werden muss. Touristen fordern einerseits ein reichhaltiges Angebot und beladen sich dann oft die Teller so großzügig, dass sie die Portionen gar nicht schaffen können.

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Nach Angaben der Türkischen Stiftung für Abfallvermeidung (TİSVA), einer nicht-staatlichen Initiative, die sich gegen Verschwendung einsetzt, werden dort jährlich 102 Kilogramm Lebensmittel pro Person weggeworfen. In Deutschland sind es im Vergleich "nur" 78 Kilogramm.

Türkei: Buffets fördern Lebensmittelverschwendung

Das Problem wurde nun offenbar auch von der Politik erkannt. Geht es nach dem Rat für Agrar- und Ernährungspolitik, dann sollen türkische Hotels und Restaurants bald gar keine All-You-Can-Eat-Buffets mehr anbieten dürfen. Stattdessen sollen Gäste jeweils ihre eigenen Gerichte bestellen – in der Hoffnung, dass dann auch nur so viel geordert wird, wie auch gegessen werden kann.

Die Umsetzung dürfte allerdings nicht ganz einfach sein: Ramazan Bingöl, Vorsitzender des türkischen Gastronomieverbandes, stellte bereits klar, dass ohne eine entsprechende Gesetzesgrundlage kein Gastronom gezwungen werden könne, nur noch à la carte am Tisch zu servieren, wenn er das nicht wolle. Und um diese zu schaffen, müsste der Vorschlag von Präsident Erdoğan abgenickt werden.

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Viele Gastronomen befürworten die Idee

Viele Gastronomen stimmen dem Vorstoß des Rates für Ernährungspolitik aber vollumfänglich zu: "Während in Teilen der Welt Menschen hungern, verschwenden wir hier Lebensmittel – oft nur für ein schönes Foto in sozialen Medien. Viele Produkte werden nicht einmal probiert und landen im Müll. Das ist weder wirtschaftlich noch moralisch vertretbar", äußerte sich etwa Hüseyin Değirmenci, Vorsitzender der Alanya-Gastronomen- und Pensionenvereinigung. 

Sollte es in der Türkei zu einer entsprechenden Gesetzgebung kommen, könnte der All-Inclusive-Urlaub in den beliebten Strandhotels bald etwas anders aussehen – aber weniger lecker wäre er bestimmt dennoch nicht.

Quellen:  "Reisereporter", TİSVA, "Hürriyet"

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