Russland verkündet eine dreitägige Feuerpause zum 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland. Die Ukraine hat der Waffenruhe nicht zugestimmt und fordert mehr.

Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordnete dreitägige Ukraine-Waffenruhe ist russischen Medienberichten zufolge in Kraft getreten. 

Wie die Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf den Kreml berichtete, trat die Feuerpause am Donnerstag um Mitternacht (Ortszeit) anlässlich des 80. Jahrestags des "großen Siegs" in Kraft, also der Kapitulation Nazi-Deutschlands im Mai 1945. Die Waffenruhe soll demnach bis einschließlich Samstag dauern.

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe keine massiven Drohnenangriffe

Nach dem Inkrafttreten der Feuerpause ist die Nacht ohne die sonst üblichen massiven Drohnenangriffe verlaufen. Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite fehlten am Morgen zunächst die Auflistungen der Attacken, nachdem es in der Nacht noch einzelne Berichte zu Luftalarm gegeben hatte. Über Schäden nach möglichen neuen Drohnenattacken war zunächst ebenfalls nichts bekannt.

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Das ukrainische Militär teilte jedoch am Donnerstagmorgen mit, dass russische Streitkräfte Luftangriffe in der ostukrainischen Region Sumy geflogen hätten. Angaben über Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht. Eine militärische oder politische Bewertung dazu, ob die Waffenruhe hält, gab es zunächst ebenfalls nicht.

Am Vortag gab es nach Angaben beider Seiten massive Angriffe mit Drohnen und vereinzelt mit Raketen und Marschflugkörpern. Russland zählte nach offiziellen Angaben einen Rekord von 524 ukrainischen Drohnenangriffen, die zu schweren Störungen der zivilen Luftfahrt führten. Mehr als 60.000 Passagiere waren nach Moskauer Angaben von verspäteten oder annullierten Flügen betroffen.

Ukraine bezeichnet Waffenruhe als politisches Manöver

Die von Kremlchef Wladimir Putin bis 10. Mai angesetzte Waffenruhe trat um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) in Kraft. Die Feuerpause soll 72 Stunden gelten bis Samstag um Mitternacht. Sie deckt damit die Tage ab, in denen Russland an den Sieg über Nazi-Deutschland und das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erinnert.

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Dänemark, 4. Mai Fünf Jahre lang, seit dem 9. April 1940, besetzte Nazi-Deutschland Dänemark. Am 4. Mai 1945 hörten die Dänen im Radio, dass die deutschen Truppen in Dänemark, Nordwestdeutschland und den Niederlanden kapituliert hatten. Einen Tag später trat die Teilkapitulation offiziell in Kraft. Doch nicht ganz Dänemark war frei: Auf der Ostseeinsel Bornholm dauerten die Kämpfe an. Am 9. Mai besetzte die Sowjetunion die Insel und blieb dort ein Jahr. Heute erinnern die Dänen, darunter die Königsfamilie (Foto), am 4. Mai an die Befreiung und die Widerstandskämpfer. Sie mahnen, wie wertvoll Freiheit und Demokratie sind © Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix Foto/AP
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Die Ukraine hat der Waffenruhe nicht zugestimmt und sie als politisches Manöver bezeichnet. Kiew fordert stattdessen eine 30-tägige Feuerpause. Während einer kurzen, von Russland verkündeten Waffenruhe an Ostern hatte die Ukraine nach eigenen Angaben hunderte Verstöße durch Russland verzeichnet.

US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt im Januar versucht, eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. Putin lehnte jedoch im März einen gemeinsamen Vorschlag der USA und der Ukraine für eine bedingungslose Waffenruhe ab.

AFP · DPA rw
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