Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck sorgt sich um die künftige Rolle Deutschlands und Europas in der Welt. „Was mich besorgt, ist nicht allein die militärische Schwäche, sondern die mentale“, sagte Gauck in einem Interview für den Newsletter „Gedanken aus Washington D.C.“ des Journalisten Philipp Sandmann. „Dass wir nicht ausreichend vorbereitet sind – nicht nur technisch, sondern emotional, moralisch, politisch. Wir brauchen eine neue Ernsthaftigkeit.“

Gauck sieht zudem die Chance auf ein Ende des Krieges in der Ukraine, allerdings nicht unbedingt auf ein „gerechtes“ Ende. Er sagte: „Es wird kein Frieden sein, wenn Russland das bekommt, was es mit Gewalt erzwingen will. Dann sprechen wir nicht von Frieden, sondern von Unterwerfung.“

Mit Blick auf die USA sagte Gauck, dass Trump die „Schutzmachtrolle Amerikas infrage gestellt“ habe: „Wer Opfer und Täter verwechselt, verliert den moralischen Kompass – und lädt den Vormarsch der Gewalt ein.“ Ein „echter“ Friede sei nur dann möglich, wenn Putin erkenne, dass er diesen Krieg nicht gewinnen könne: „Militärisch nicht, wirtschaftlich nicht, politisch nicht. Dazu braucht es Stärke, nicht Beschwichtigung.“

Russlands Krieg gegen die Ukraine sei mehr als nur ein regionaler Konflikt: „Es ist ein Angriff auf unser Verständnis von Freiheit, Völkerrecht und Menschenwürde“, so Gauck. Der ehemalige Bundespräsident wiederholte zudem seine Forderung nach Aufrüstung, die kein Tabu mehr sein dürfe: „Wir müssen friedfertig bewaffnet sein. Nur dann sind wir glaubwürdig. Nur dann schützen wir, was wir lieben.“

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