Nach dem Brand eines Stellwerks bei Gerwisch im September und den anhaltenden Einschränkungen im Bahnverkehr zwischen Magdeburg und Berlin hat der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Falko Grube, die Deutschen Bahn scharf kritisiert. „Man kann das Ganze nur noch fassungslos zur Kenntnis nehmen“, sagte Grube.

Er warf der Bahn vor, den Schienenverkehr in Sachsen-Anhalt „sehenden Auges an die Wand“ zu fahren. „Da investiert die Bahn Milliarden in das Schienennetz in Sachsen-Anhalt und lässt wegen eines einfachen Stellwerks ein Jahr lang Busse fahren“, so Grube. Er äußerte zudem Zweifel daran, dass die angekündigte Bauzeit eingehalten werden kann.

Ein Jahr Stillstand wegen eines Stellwerks

Die Bahn hatte angekündigt, das bei dem Brand vollständig zerstörte Stellwerk in Gerwisch nicht zu reparieren, sondern durch einen Neubau zu ersetzen. Die Errichtung und Inbetriebnahme werde nach derzeitiger Einschätzung bis zu zwölf Monate dauern. Bis dahin soll der Betrieb auf dem betroffenen Abschnitt Biederitz-Möser schrittweise ausgeweitet werden, unter anderem durch die technische Verbindung benachbarter Stellwerke. Nötig seien dazu umfangreiche Kabelarbeiten und Umbauten sowie neue Übertragungstechnik. Ziel sei, die derzeit stark eingeschränkte Kapazität auf der Strecke bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember wieder auszuweiten.

Grube forderte die Bahn auf, ihre Haltung zu überdenken. „Sie braucht keine neue Bahnchefin einstellen und keine hübschen Strategiepapiere schreiben, wenn sie die Leute durch solche Kapriolen mit Nachdruck auf die Autobahnen treibt.“ Aus seiner Sicht verliert die Bahn damit an Glaubwürdigkeit als Treiberin der Verkehrswende.

Der Brand beeinträchtigt sei Anfang September den Bahnverkehr zwischen Magdeburg und Berlin erheblich. Fahrgäste müssen seither mit Ersatzbussen und Umleitungen rechnen, ICE- und IC-Züge benötigen auf der Strecke rund 45 Minuten länger.

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