Israel hat die Führungsspitze der Terrororganisation Hamas im Golfstaat Katar angegriffen. „Jahrelang leiteten diese Mitglieder der Hamas-Führung die Operationen der Terrororganisation, sind direkt für das brutale Massaker vom 7. Oktober verantwortlich und orchestrierten und steuerten den Krieg gegen den Staat Israel“, teilte das israelische Militär mit.

Laut israelischen Medienberichten war unter anderem Hamas-Führer Chalil al-Haja ein Ziel der Aktion. Der Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtet, al-Haja sei getötet worden. Eine Bestätigung für den Tod al-Hajas oder anderer Hamas-Funktionär gibt es bislang nicht.

Israels Angriff habe auf Wohngegenden gezielt, in denen Mitglieder des politischen Büros der Hamas wohnten, erklärte Katars Außenamtssprecher Madschid al-Ansari. Die Nachrichtensender Al-Dschasira und Doha News berichteten, dass Israel das Hamas-Verhandlungsteam angegriffen habe.

Nach der Explosion in der katarischen Hauptstadt war eine große Rauchwolke zu sehen, wie die Fernsehsender berichteten. Fotos zeigen ein zerstörtes Gebäude, vor dem ein schwarzer Geländewagen und zahlreiche Polizeiautos stehen.

„Eine perfekte Ausführung durch Armee und Schin Bet“

Das israelische Militär selbst sprach von einem gezielten Angriff auf die Führungsspitze der Hamas. Über den Ort der Attacke machte die Armee keine Angaben. Es seien Schritte unternommen worden, um Unbeteiligte nicht zu gefährden.

In einer Stellungnahme des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu heißt es: „Die heutige Aktion gegen die führenden Terroristenführer der Hamas war eine völlig unabhängige israelische Operation. Israel hat sie initiiert, Israel hat sie durchgeführt.“ Der israelische Fernsehsender Channel 12 hatte zuvor berichtet, dass US-Präsident Donald Trump dem Angriff vorab zugestimmt habe.

Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich lobte den Angriff. „Für die Terroristen gibt es keine und wird es niemals Immunität vor dem langen Arm Israels geben – an keinem Ort der Welt“, schrieb er. „Eine richtige Entscheidung, die wir getroffen haben, und eine perfekte Ausführung durch die Armee und den (Inlandsgeheimdienst) Schin Bet.“

Arabische Staaten verurteilen Angriff

Katar verurteilte den israelischen Angriff auf Vertreter der Hamas als „feige“. Die Attacke sei eine eklatante Verletzung des Völkerrechts, erklärte die Regierung. Eine Untersuchung auf höchster Ebene sei im Gange.

Auch Jordanien verurteilt die Attacke. Außenminister Aiman al-Safadi sagte auf X, der Angriff stelle einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht dar. Der Militärschlag sei eine Fortsetzung der „brutalen israelischen Aggression“, die die Sicherheit und Stabilität der gesamten Region gefährde. Die Arabische Liga kritisierte den Angriff ebenfalls.

Kritik kam auch von UN-Generalsekretär António Guterres. Es handele sich um eine „eklatante Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität“. Katar spiele eine sehr positive Rolle bei den Bemühungen um einen Waffenstillstand in Gaza und die Freilassung aller von der Hamas gehaltenen Geiseln, sagte Guterres vor Journalisten. „Alle Parteien müssen auf einen dauerhaften Waffenstillstand hinarbeiten, nicht ihn zerstören.“

Die Hamas in Katar

Die Führung der Hamas hat seit Langem ihren Sitz in Katar, das im Gaza-Krieg als Vermittler in den Gesprächen zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel fungiert.

Al-Haja ist der höchste Hamas-Führer im Ausland, der auch die Hamas-Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit Israel um eine Waffenruhe leitet. Al-Haja hielt sich die meiste Zeit in Katar auf. Andere höhere Hamas-Funktionäre im Ausland leben ebenfalls zumeist in Katar oder in der Türkei.

Die Massaker an Israelis vom 7. Oktober 2023 hatte al-Haja als Wendepunkt in der Geschichte der palästinensischen Sache bezeichnet, bei denen Israel ins Mark getroffen worden sei. Die Hamas werde sich weiterhin daran ausrichten, Jerusalem und die Al-Aksa-Moschee Israel zu entreißen, sagte al-Haja. Er fügte hinzu: „Unser Feind wird von uns niemals einen Moment der Schwäche sehen.“

Nach den Unruhen der arabischen Aufstände in der Region eröffnete die Hamas 2012 ein politisches Büro in Katar. Schon vorher war aus dem Golfemirat viel Geld an die Hamas geflossen, die 2007 die Macht im Gaza-Streifen übernommen hatte. Nach dem 7. Oktober wurden Forderungen an die Regierung Katars lauter, das Büro zu schließen.

Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir hatte vor zehn Tagen Angriffe auf Hamas-Führer im Ausland angedroht. „Mit unseren Aktionen sind wir noch nicht fertig“, sagte er nach einem Angriff auf den Hamas-Sprecher Abu Obaida. „Die meisten Hamas-Führer sind im Ausland, und wir werden auch zu ihnen vordringen.“

Auch der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hatte erst am Montag eine scharfe Warnung an die Hamas ausgesprochen. „Heute wird ein gewaltiger Hurrikan über den Himmel der Stadt Gaza hereinbrechen und die Dächer der Terror-Hochhäuser werden beben“, schrieb Katz in einem Post auf der Plattform X. „Dies ist die letzte Warnung an die Mörder und Vergewaltiger der Hamas in Gaza und in den Luxushotels im Ausland: Lasst die Geiseln frei und legt die Waffen nieder – oder Gaza wird zerstört und ihr werdet vernichtet“, schrieb Katz.

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