„Frau auf Äußeres reduziert“ – Grüne reagieren empört auf „sexistisches“ Oktoberfest-Plakat in NRW
In Kleve in Nordrhein-Westfalen erhitzt ein Plakat für das Oktoberfest die Gemüter: Eine Figur im Manga-Stil mit großen Augen und tief ausgeschnittenem Dirndl wirbt für das Oktoberfest des Sportvereins SV Donsbrüggen. Zu viel Dekolleté, finden die Grünen. Grünen-Ratsmitglied Ulrike Wäckers hält es für problematisch, dass „die junge Frau sehr weibliche Merkmale hat, aber das Gesicht sehr mädchenhaft ist“, sagt sie WELT TV.
Für die Grünen ist die Darstellung der Frau auf dem Plakat sexistisch. Sie haben nun einen Antrag zur „Unterbindung sexistischer, diskriminierender und rassistischer Außenwerbung im öffentlichen Raum“ gestellt.
Zur Begründung schrieb die Fraktion nach Informationen der „Rheinischen Post“: „Die Darstellung dieser Figur ist als sexistisch einzustufen, da die Frau auf ihr Äußeres und körperliche Merkmale reduziert wird und ein stereotypes Rollenbild verbreitet, das der Gleichstellung entgegensteht.“
Die Verantwortlichen des Sportvereins können diesen Wirbel nicht nachvollziehen: „Wir haben gerade ganz andere Themen, mit denen wir uns beschäftigen sollten. Ich will das nicht verharmlosen, aber ich sehe es so, dass wir wirklich andere Probleme in der Stadt haben“, sagt York Fritzsche vom Sportverein gegenüber WELT TV. Immerhin sind in wenigen Tagen Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen.
„Also mich stört es wenig“, sagt ein Anwohner
Auf einem der Plakate wurde über das Dekolleté der Frau ein bunter Aufkleber geklebt mit der „sexistische Kackschei…“. Andere Einwohner sind sich uneins über die Wirkung der Figur, ein Anwohner sagt, „also mich stört es wenig“, eine andere Nachbarin findet sie hingegen „übertrieben dargestellt“.
Eine Internetrecherche habe ergeben, dass man anderswo deutlich stilvoller für Oktoberfeste werbe, sagt Grünen-Mitglied Wäckers der „Rheinischen Post“. „Fürs Oktoberfest in München werden solche Motive nicht genutzt.“
Die Grünen wollen jetzt die Sondernutzungssatzung um einen Paragrafen mit dem Titel „Faire und diskriminierungsfreie Werbung im öffentlichen Raum“ ergänzen. Werbeplakate, die im öffentlichen Raum angebracht werden, sollen das Stadtbild bereichern, ohne Menschen auszuschließen oder herabzuwürdigen. Am 8. Oktober soll darüber im Stadtrat entschieden werden – dann ist allerdings das Oktoberfest in Kleve schon längst vorbei.
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