„Produktion im Drei-Schicht-Betrieb“ – Putin rüstet laut Ukraine für Konfrontation mit der Nato auf
Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Vadym Skibitsky, hat sich in einem Interview zur russischen Waffenproduktion in diesem Jahr geäußert. Die Ukraine hätte dazu genaue Angaben, sagt er der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform.
Demnach produziere Russland 2500 Raketen wie Marschflugkörper, ballistische Raketen und Hyperschallraketen bis Ende 2025. Zudem plane Russland in diesem Jahr die Produktion von 57 Militärflugzeugen, darunter die Modelle Su-57, Su-35, Su-34 und Su-30, fast 250 neuen T-90M-Panzern und 1100 gepanzerten Mannschaftstransportern und 365 neue Artilleriesystemen.
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„Russland beabsichtigt, die Produktion weiter zu steigern. Darüber hinaus beobachten wir ein deutliches Wachstum bei der Produktion unbemannter Luftfahrzeuge, vor allem bei Geran-, Garpiya- und FPV-Drohnen“, berichtete Skibitskyi.
Russland produziere in erster Linie Raketen
Russland produziert nach seinen Angaben Waffen im industriellen Maßstab und hat seine Wirtschaft vollständig auf den Krieg ausgerichtet. „Heute sehen wir, dass Russland in erster Linie Raketen produziert und modernisiert – sowohl strategische als auch operative“, sagte Skibitskyi. „An zweiter Stelle steht die Luftfahrtmunition, dann Drohnen und alles andere.“
Er betonte, dass die Rüstungsindustrie trotz westlicher Sanktionen ununterbrochen arbeite: „Die gesamte militärische Produktion läuft im Drei-Schicht-Betrieb.“
Darüber hinaus greife Russland auf alte sowjetische Bestände zurück: „Wenn nötig, holen sie aus den Lagern sowjetische Waffen heraus und setzen sie wieder ein“, so Skibitskyi. „Wie viele Waffen heute noch gelagert sind, lässt sich schwer sagen, da es unterschiedliche Zahlen gibt. Berichten zufolge hat die Russische Föderation bereits 50 bis 75 Prozent ihrer alten Waffenreserven verbraucht.“
Gleichzeitig weist er darauf hin, dass der russische Rüstungsindustriekomplex trotz dieser verbrauchten Reserven weiterhin in der Lage ist, neue Waffentypen zu produzieren. Dies liege vor allem daran, dass die meisten Rüstungsunternehmen aus der Sowjetzeit nicht geschlossen wurden; sie reduzierten nur ihre Kapazitäten. „Russland ist jedoch weiterhin einer der größten Waffenexporteure ins Ausland“, sagt er.
Skibitskyi sagte weiter, dass Russland seine militärische Gesamtplanung auf eine mögliche Konfrontation mit der Nato ausrichte. „Alle strategischen Planungen des russischen Verteidigungsministeriums, des Generalstabs und der Sicherheitsdienste sind auf einen langfristigen Konflikt mit der Nato ausgerichtet“, sagte Skibitskyi.
Dabei gehe es nicht nur um den aktuellen Krieg gegen die Ukraine. „Sie verstehen, dass sie die Ukraine besiegen müssen, um sich auf die nächste Phase vorzubereiten – die Konfrontation mit der Nato“, so Skibitskyi. „Europa versteht die Bedrohung, aber die Frage ist, ob es in der Lage ist, sie rechtzeitig zu neutralisieren.“
Er warnte eindringlich vor den Konsequenzen eines möglichen russischen Sieges: „Wenn die Ukraine fällt, wird die nächste Front in den baltischen Staaten, in Polen, in der Slowakei oder in Rumänien liegen.“ Russland denke strategisch in deutlich längeren Zeiträumen als viele westliche Demokratien, betonte der Geheimdienstoffizier: „Die Russen denken in Dekaden.“
Skibitskyi betonte, dass Russland trotz erheblicher Verluste und internationaler Sanktionen seine militärischen Pläne nicht aufgegeben habe – weder gegen die Ukraine noch gegenüber dem Westen. „Russland wird nicht aufhören“, sagte er im Hinblick auf die russischen Ziele und warnte vor einem „langen Krieg“.
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