„Fürchte um mein Leben“ – Bolsonaro soll Flucht nach Argentinien geplant haben
Der frühere brasilianische Präsident Jair Bolsonaro soll nach Angaben der Polizei eine Flucht nach Argentinien geplant haben. Das ging am Mittwoch (Ortszeit) aus Ermittlungsunterlagen hervor, die der Nachrichtenagentur AP vorlagen. Nachrichten auf dem Telefon Bolsonaros hatten darauf hingedeutet, dass der Ex-Präsident nach Argentinien fliehen und dort bei Präsident Javier Milei politisches Asyl beantragen wollte, wie die Polizei mitteilte.
Die Polizei leitete am Mittwoch Ermittlungen gegen Bolsonaro und einen seiner Söhne wegen Behinderung der Justiz ein. Die Ermittlungsunterlagen wurden an den Obersten Gerichtshof Brasiliens übergeben. Silas Malafaia, ein evangelikaler Pastor und treuer Verbündeter von Bolsonaro, wurde den Unterlagen zufolge ebenfalls von der Polizei ins Visier genommen. Sein Reisepass wurde von den Ermittlern beschlagnahmt.
AP hatte nach eigenen Angaben Zugang zu den polizeilichen Ermittlungen, dem Austausch über Messaging-Apps, Sprachnachrichten und überprüfte die Dokumente, die an den Obersten Gerichtshof Brasiliens geschickt wurden.
„Ich werde politisch verfolgt und fürchte um mein Leben“
Der 170-seitige Polizeibericht besagt, dass Bolsonaro einen Antrag auf politisches Asyl bei der Regierung des argentinischen Präsidenten Javier Milei mit Datum vom 10. Februar 2024 verfasst hatte. Bolsonaro speicherte das Dokument zwei Tage, nachdem die Behörden im Rahmen einer Untersuchung wegen eines mutmaßlichen Putschplans seine Wohnung und sein Büro durchsucht hatten.
In einem 33-seitigen Brief an Milei behauptete Bolsonaro, er werde in Brasilien politisch verfolgt. „Ich, Jair Messias Bolsonaro, bitte Eure Exzellenz in der Republik Argentinien um politisches Asyl unter dringenden Umständen, da ich mich in Brasilien in einer Situation politischer Verfolgung befinde und um mein Leben fürchte“, schrieb der ehemalige brasilianische Staatschef.
Der Sprecher des argentinischen Präsidenten reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Bolsonaro äußerte sich ebenfalls nicht zu den Ermittlungen
Gegen Bolsonaro läuft ein Prozess wegen des Vorwurfs eines versuchten Putschs. Er wird beschuldigt, nach seiner Wahlniederlage im Jahr 2022 gegen den derzeitigen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva ein Komplott geplant zu haben, um an der Macht zu bleiben. Der Ex-Staatschef behauptet, das Gerichtsverfahren sei politisch motiviert.
Seit Mitte Juli befindet sich Bolsonaro unter Hausarrest, sein Mobiltelefon nahmen ihm die Behörden Anfang August ab, nachdem ihm ein Verstoß gegen richterliche Auflagen vorgeworfen wurde.
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