Telefonate mit Kreml-Chef – Vance beschreibt Putin als „sanft im Ton“
US-Vizepräsident J.D. Vance bescheinigt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen sanften Ton und eine vorsichtige Art. Er habe „mehrfach“ mit Putin telefoniert und beschrieb ihn als „sanfter im Ton, als man vielleicht erwarten würde“, sagte Vance dem US-Fernsehsender Fox News. „Die amerikanischen Medien haben ein sehr bestimmtes Bild von ihm. Er ist sehr abwägend. Er ist sehr vorsichtig.“
Putin, der seit seinem Angriffsbefehl auf die Ukraine im Februar 2022 in der westlichen Welt isoliert ist, war jüngst zu einem historischen Gipfeltreffen in die USA gereist. In Alaska traf er sich mit US-Präsident Donald Trump zu Gesprächen.
Am Montag empfing Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weitere europäische Staats- und Regierungschef im Weißen Haus – und unterbrach einmal die Gespräche, um Putin anzurufen. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung war es zuvor um ein von Russland verschlepptes Kind gegangen. Es sei dann Bundeskanzler Friedrich Merz gewesen, der Trump zum Anruf in Moskau animiert habe.
Vance und das „bla, bla, bla“ der Europäer
Vance schilderte gegenüber Fox News seine Version dieses Moments. „Es war etwa ein Uhr morgens Moskauer Zeit, und sie (die Europäer, Anm.) hatten keine Ahnung ... Der Präsident sagte: ‚Wissen Sie, wir hatten ein ziemlich gutes Treffen. Ich werde Wladimir Putin anrufen und sehen, was er dazu sagt.‘ Und alle sagten: ‚Oh, Sie werden ihn nächste Woche anrufen?‘ Und er sagte: ‚Nein, wie spät ist es in Moskau? Rufen wir ihn gleich an!‘“
Die europäische Delegation habe darauf bestanden, dass die diplomatischen Prozesse und Gepflogenheiten eingehalten werden müssten. Trump aber „schneidet durch den Bullshit mancher dieser diplomatischen Protokolle und sagt: Ich mache das jetzt“, sagte Vance zum diplomatischen Ansatz seines Chefs.
Und weiter: „Viele Europäer sagten: ‚Nein, nein, nein, es muss eine ordentliche Überprüfung geben, und die Teams müssen das Telefonat vorbereiten, und bla, bla, bla, bla, bla.‘ Und der Präsident sagte: ‚Nein, nein, ich will mit dem Mann sprechen. Ich werde mit dem Mann sprechen.‘“
Tatsächlich war das Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska das erste persönliche Gespräch des Kreml-Chefs mit einem westlichen Regierungschef seit Jahren. Zuvor hatten Trump und Putin schon mehrfach telefoniert.
Die Diskussion um einen Waffenstillstand oder gar einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine haben sich intensiviert. Konkrete Ergebnisse gibt es bislang aber kaum. Russland macht an der Front weiterhin Druck und bombardiert die Ukraine, in der Nacht auf Donnerstag gab es einen Toten in der westukrainischen Stadt Lwiw, auch in Saporischschja im Südosten des Landes gab es Angriffe.
Putin hat sich im Laufe seiner Regierungszeit und wegen seiner Vergangenheit als KGB-Agent einen Ruf als versierter Menschenfänger gemacht. Vance ist auch nicht das erste amerikanische Regierungsmitglied, das in Putin, der in Russland mit harter Hand herrscht und den Großteil seiner Regierungszeit in Kriege verwickelt war, positive Charaktereigenschaften bescheinigt.
Schon 2001 sagte der damalige US-Präsident George W. Bush nach einem Treffen mit Putin: „Ich habe dem Mann in die Augen gesehen. Ich halte ihn für direkt und vertrauenswürdig. Ich war in der Lage, einen Eindruck von seiner Seele zu gewinnen.“
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