Jugendliche Ausländer deutlich häufiger tatverdächtig – „Verachtung des Rechtsstaats“, sagt Mansour
Neue Zahlen der Bundesregierung zeigen, wer die Kriminalitätszahlen im Land besonders in die Höhe treibt. Vor allem bei Minderjährigen sind die Unterschiede zwischen den Nationalitäten enorm.
So sind syrische Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren laut Statistik rund fünfmal so häufig tatverdächtig wie gleichaltrige deutsche Jugendliche. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Kindern unter 14 Jahren.
Der Extremismus-Experte Ahmad Mansour ordnete die Zahlen bei WELT TV ein – und erklärt, welche gesellschaftlichen und integrationspolitischen Fragen sich daraus ergeben.
WELT: Wir hören aus der Politik mögliche Gründe für die Zahlen der Kriminalstatistik. Zum Beispiel: die fehlende Integration und prekäre Wohnlagen. Alles Probleme, die für Jugendliche viel größer sind als für Erwachsene.
Ahmad Mansour: Ja, das ist aber nur Teil der Wahrheit. Dazu gehören auch patriarchalische Strukturen, Erzählungsmethoden, mitgebrachte Werte, Ablehnung und teilweise Verachtung unseres Rechtsstaats. Darüber müssen wir reden. Es reicht nicht mehr, nur die bequemen Ursachen zu benennen, damit die Mehrheitsgesellschaft die Verantwortung übernimmt. Das sind Zustände, die unsere Gesellschaft massiv überfordern. Und wir müssen offen darüber reden und vor allem im zweiten Schritt auch Lösungen suchen.
WELT: Ist es nicht vor allem bei Jugendlichen noch am einfachsten, eine Umkehr zu schaffen – zum Beispiel durch Schulen? Bei Erwachsenen ist die Möglichkeit, etwas zu verändern, doch sehr gering.
Ahmad Mansour: Ja, definitiv. Wir merken insgesamt, dass in der Kriminalstatistik Jugendliche mehr repräsentiert sind als Erwachsene. Es gibt viel zu tun, damit diese Menschen in Deutschland gesetzestreu bleiben. Allerdings reden wir hier von einer Kriminalstatistik. Also von Fällen, in denen die Polizei involviert war. Die problematischen Jugendlichen sind jedoch auch problematisch ohne den Anruf bei der Polizei.
Das heißt, wir haben eine massive Belastung an unseren Schulen, auf unseren Straßen, die unsere Gesellschaft unsicher machen. Wir sind heute im Vergleich zu vor zehn Jahren viel unsicherer. Und das macht was mit der Bevölkerung. Wenn das scheitert, haben wir eine subjektive Unsicherheit. Die macht sich jetzt schon in der Bevölkerung breit.
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