Russische Propaganda erfindet Eisbären-Jagd von Friedrich Merz in Kanada
Eine perfide Kampagne aus Russland hat Friedrich Merz ins Visier genommen. Der Bundeskanzler soll in Kanada auf der Jagd gewesen sein und dabei Robben, eine Eisbärin und ihre Jungen getötet haben.
Die Behauptungen finden sich in einem Online-Artikel des nicht existierenden Mediums "Toronto Journal". Offenbar wurde die Website einzig zu dem Zweck erstellt, Falschinformationen zu verbreiten. Die auf der Seite angezeigten Journalisten gibt es allerdings wirklich. Ihre Autorenprofile wurden aus der kanadischen Tageszeitung "Toronto Star" gestohlen, wie diverse Medien berichten.

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Zusätzlich zu dem Artikel wurde ein Video in Umlauf gebracht, welches vermutlich KI-generiert ist. Es zeigt Friedrich Merz, wie er mit Jagdgewehr in der Hand auf einer toten Robbe kniet. Anschließend werden auch tote Eisbären eingeblendet. Es folgt ein Interview mit einem vermeintlichen Inuit aus Coral Harbour, der sich empört äußert. Der Ort, in dem Merz gejagt haben soll, liegt an Südküste der Southampton-Insel am nördlichen Rand der Hudson Bay.
Es werden also echte Journalisten und Orte verwendet, um die Geschichte glaubwürdig zu machen. Im Kern dürfte sie jedoch frei erfunden sein.

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Nicht die erste Kampagne gegen Friedrich Merz
Zuerst hatte "Gnida" über die Merz-Geschichte berichtet. Das Rechercheportal ist bekannt dafür, russische Fake News zu entlarven. Demnach steckt hinter der erfundenen Eisbären-Jagd des Kanzlers die Propaganda-Gruppe "Storm-1516", die in Vergangenheit bereits Fake News über Merz, Baerbock oder Habeck verbreitet hatte. Auch US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und der ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj fielen ihr zum Opfer.
Laut Recherchen verschiedener US-Medien spielt der US-Amerikaner John Mark Dougan dabei eine entscheidende Rolle. Er soll hinter einem russischen Netzwerk stecken, das die Fake-Geschichten erfundenen lokaler Nachrichtenseiten verbreitet. Berichten zufolge flüchtete der ehemalige stellvertretende Sheriff aus Florida nach Moskau.
Quellen: "Bild", "t-online", "Washington Post", "News Guard"
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