Nach einem teilweisen Lieferstopp von US-Waffen hat das ukrainische Außenministerium den stellvertretenden US-Botschaftsleiter, John Ginkel, einbestellt. Bei dem Gespräch habe die Vizeaußenministerin Marjana Beza die „kritische Bedeutung der fortgesetzten Lieferung von bereits früher gewährten Verteidigungspaketen“ unterstrichen, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Besonders sei die Stärkung der Flugabwehr der Ukraine betont worden. Beza habe auf Anweisung von Außenminister Andrij Sybiha gehandelt.

Verzögerungen bei Waffenlieferungen würden Russland nur dazu bringen, den Krieg fortzusetzen und keinen Frieden zu suchen, hieß es. Die ukrainische Seite versicherte dabei, dass sie die Friedensbemühungen der USA unterstütze. Dafür seien aber die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine und erhöhter „koordinierter transatlantischer Druck auf den Aggressor“ notwendig.

Zuvor war bekanntgeworden, dass das Pentagon die Lieferung bereits unter Ex-Präsident Joe Biden zugesagter Waffen wie Flugabwehrraketen gestoppt hat. Hintergrund sei die Sorge vor zu geringen US-Waffenbeständen. Die Entscheidung sei in den vergangenen Tagen gefallen.

„Diese Entscheidung ist getroffen worden, um die Interessen Amerikas an erste Stelle zu setzen, nachdem das Verteidigungsministerium die militärische Unterstützung und Hilfe unseres Landes für andere Länder auf der ganzen Welt überprüft hat“, erklärte die stellvertretende Sprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly, in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP.

Zuvor hatten US-Medien wie POLITICO berichtet, dass Washington nach eigenen Angaben über den Rückgang seiner eigenen Munitionsbestände besorgt sei. Demnach geht es um Raketen für Flugabwehrsyteme vom Typ Patriot sowie Präzisionsartillerie und Granaten.

Das Pentagon erklärte in einer E-Mail, man stelle Präsident Donald Trump Optionen zur Fortsetzung der Militärhilfe für die Ukraine bereit – im Einklang mit dem Ziel, Russlands Krieg dort zu beenden. „Gleichzeitig prüft und passt das Ministerium seinen Ansatz zur Erreichung dieses Ziels gründlich an, während es auch die Einsatzbereitschaft der US-Streitkräfte für die Verteidigungsprioritäten der Regierung bewahrt.“

Kreml begrüßt Waffenlieferstopp der USA

Der Kreml zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung aus dem Weißen Haus. „Je weniger Waffen die Ukraine bekommt, desto näher ist das Ende der militärischen Spezialoperation“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Mit „militärischer Spezialoperation“ bezeichnet Moskau offiziell seinen seit drei Jahren währenden Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Anfang Juni vor massiven Auswirkungen für sein Land gewarnt, falls die USA die Unterstützung für sein Land kürzen oder ganz einstellen sollten. Die USA, einst größter Unterstützer der Ukraine, hatten seit Januar keine neuen Hilfen mehr für die von Russland angegriffene Ukraine beschlossen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke