Die spektakulärsten Operationen des Mossads
Schnell, präzise, tödlich – der Mossad gilt als einer der besten Geheimdienste der Welt und ist bekannt für seine spektakulären Operationen. Auch bei der derzeit laufenden Militäroperation im Iran sollen Agenten des Auslandsgeheimdienstes tief im Inneren des Feindeslandes im Einsatz gewesen sein. Im Vorfeld habe man eine geheime Basis im Iran errichtet, auf der man zuvor ins Land geschmuggelte Präzisionswaffen und Drohnen lagerte, wie die israelische Zeitung Haaretz und andere internationale Medien berichten.
Mit dem Beginn der Offensive am Freitag bombardierten israelische Kampfjets Kommandobunker der iranischen Militärführung und Atomanlagen. Mehr als 224 Menschen im Iran sind nach Behördenangaben bisher ums Leben gekommen, in Israel bei Gegenschlägen mindestens 14 Menschen.

Skandal-Reporter Was Gerd Heidemann über seine Mossad-Mission sagte – und was das über ihn verrät
Es ist nicht das erste Mal, dass Israel den Iran infiltrieren kann. Bis 1979 lebte eine große jüdische Minderheit im Iran. Nach der Islamischen Revolution flohen viele von ihnen nach Israel, behielten aber ihre Sprachkenntnisse und pflegten ihre Netzwerke. Über diese Verbindungen soll es dem Mossad bis heute gelingen, Agenten ins Land zu schleusen.
Der Mossad ist für außergewöhnliche Operationen bekannt
Dass der Mossad zu äußerst komplexe Operationen in der Lage ist, hat er seit seiner Gründung 1949 immer wieder bewiesen. Dass er dabei nicht immer auf lokale Gesetze oder internationale Regeln Rücksicht nimmt, auch. Eine Auswahl der Aufsehen erregenden Aktionen des "Zentralen Nachrichten- und Sicherheitsdienstes" von Israel:
- Entführung Adolf Eichmanns: Die Entführung des deutschen NS-Verbrechers Adolf Eichmanndurch den israelischen Geheimdienst ist legendär. Mossad-Spione spüren Eichmann, der einer der Hauptverantwortlichen für die Deportation und Ermordung der europäischen Juden war, im Jahr 1960 in Argentinien auf. Sie überwältigen ihn auf offener Straße in Buenos Aires. Per Flugzeug wird Eichmann unbemerkt nach Israel gebracht, wo er zum Tode verurteilt und 1962 hingerichtet wird.

Mehr zum Mossad lesen Sie in "Geo Epoche", Ausgabe 67: "Geheimdienste. Die Geschichte der Spionage". Erhältlich im "Geo"-Shop oder bei "Geo Epoche +"
- Tötung von Jihia Ajasch: Im Januar 1996 tötet der israelische Geheimdienst den Hamas-Militärchef und Bombenbauer Jihia Ajasch durch Sprengstoff in seinem Mobiltelefon, welcher aus der Ferne gezündet wird. Israel sei damals – soweit bekannt – das erste Land gewesen, das ein Kommunikationsgerät für ein Attentat genutzt habe, schrieb der israelische Geheimdienstexperte Ronen Bergman.
- Fehlgeschlagener Anschlag auf Chaled Maschaal: Der versuchte Mord an Hamas-Führer Chaled Maschaal, heute Interimschef der Terrorganisation, im September 1997 gilt als einer der größten Fehlschläge des Mossads. Israelische Agenten versuchen, Maschaal in der jordanischen Hauptstadt Amman mit einem tödlichen Gift zu besprühen. König Hussein reagiert so empört auf den Giftanschlag, dass er den damaligen und heutigen Regierungschef Benjamin Netanjahu zwingt, ein Gegengift zur Rettung Maschaals liefern zu lassen. Um die bei der Attacke festgenommenen zwei Agenten aus jordanischer Haft zu befreien, ist Israel gezwungen, den spirituellen Hamas-Führer Ahmed Jassin freizulassen. 2004 stirbt dieser dann bei einem gezielten Luftangriff Israels.

Israels Auslandsgeheimdienst Geheimdienst-Expertin über den Mossad: "Das ist mehr James-Bond-Stil, als man denkt"
- Gescheiterter Abhörversuch: Fünf Agenten werden im Februar 1998 ertappt, als sie in einem Wohnhaus in einer Randgemeinde von Bern Abhöranlagen installieren wollen. Die Polizei nimmt einen Mann fest, vier lässt sie nach Überprüfung ihrer falschen Pässe laufen. Der verhaftete Agent kommt mit einer Bewährungsstrafe davon. Der Vorfall trägt maßgeblich zum Rücktritt des damaligen Mossad-Chefs Danny Jatom bei.
- Mord an Mahmud al-Mabhu: Im Januar 2010 wird Hamas-Militärführer Mahmud al-Mabhuh in seinem Hotelzimmer in Dubai ermordet. Er wird zunächst mit Medikamenten ruhiggestellt und dann erstickt. Israelische Medien bezeichnen Al-Mabhuh als Drahtzieher der Verschleppung und Ermordung israelischer Soldaten im Jahr 1989. Die arabischen Behörden verdächtigen 27 Beteiligte, die mit gefälschten europäischen Pässen eingereist sind und Dubai unmittelbar nach der Tat verlassen haben sollen. Rund einen Monat später beschuldigt Dubais Polizeichef den Mossad, Israel streitet jede Beteiligung ab.
- Tötung von Ismail Hanija: Im Juli 2024 befindet sich Hamas-Auslandschef Ismail Hanija auf einem Besuch in der iranischen Hauptstadt Teheran, um der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian beizuwohnen. Wenige Stunden später wird Hanija in einer Residenz im Norden der Hauptstadt bei einem Angriff getötet. Israel wird in einer Hamas-Mitteilung für die Tötung Hanijas durch einen gezielten Raketenangriff verantwortlich gemacht. Der Auslandschef ist der ranghöchste Hamas-Anführer, der seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 getötet wird.

- Manipulierte Pager: Erst Pager, dann Funkgeräte – im September 2024 wird der Libanon von einer ebenso mysteriösen wie erschreckenden Welle von Explosionen heimgesucht. Tausende Menschen werden verletzt und 37 Menschen getötet. Dass Israel hinter der Aktion steckt, gilt als sicher. Die Aktion versetzt auch die Bevölkerung des Libanons in Angst und Schrecken – niemand kann sicher sein, ist das Signal, das von den Explosionen ausgeht. Mutmaßlich hat der Auslandsgeheimdienst Mossad die Aktion geplant und durchgeführt. Offenbar hat er die von der Hisbollah georderten Funkgeräte und Pager abgefangen und mit Sprengstoff präpariert – eine logistische Mammutaktion, die an Agentenromane erinnert. Israels Generalstabschef Herzi Halevi macht anschließend deutlich: "Wir haben noch viele Fähigkeiten, die wir bislang noch nicht eingesetzt haben."
- Mossad
- Israel
- Iran
- Geheimdienst
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke