USA erwägen laut Merz militärisches Eingreifen in Nahost
Die amerikanische Regierung erwägt nach Darstellung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ein militärisches Eingreifen im Krieg zwischen Israel und dem Iran. „Wir haben darüber gesprochen, aber es gibt offensichtlich noch keine Entscheidung der amerikanischen Regierung“, sagte Merz am Rande des G-7-Gipfels in Kanada in im WELT-Talk-Spezial mit Jan Philipp Burgard, Chefredakteur der WELT-Gruppe. „Es hängt jetzt auch sehr davon ab, wie weit das Mullah-Regime bereit ist, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wenn nicht, könnte es eine solche weitere Entwicklung geben. Aber das müssen wir abwarten. Die Entscheidungen werden wohl in naher Zukunft getroffen.“
Außerdem hob Merz die Erfolge des israelischen Militärs hervor. Israel habe „sehr erfolgreich“ die Anlagen des iranischen Atomprogramms zerstört. Heute könne man wohl sagen: Es gebe keine Atomwaffen im Iran. Noch werde es weiterhin „in diesem Umfang die Finanzierung und die Unterstützung des weltweiten Terrors geben aus diesem Land“ geben.
Das Mullah-Regime sei „sehr geschwächt“ und werde wahrscheinlich nicht mehr zu alter Stärke zurückkehren, sagte Merz. „Das wird nicht wieder so werden, wie es bis letzte Woche Donnerstag war.“ Die israelische Armee habe in den vergangenen Tagen gezeigt, was sie könne. Die Zukunft des Iran sei ungewiss. „Wir haben von uns aus, von den Europäern aus, angeboten, jede diplomatische Hilfe zu geben. Wenn es zum Beispiel zu einem Wiederaufleben der diplomatischen Gespräche kommen würde, wären wir bereit, uns daran zu beteiligen“, sagte Merz.
In dem Interview widersprach der Kanzler außerdem dem US-Präsidenten, der es zu Beginn des Gipfels als schweren Fehler bezeichnet hatte, dass der russische Präsident Wladimir Putin von dem Format ausgeschlossen worden ist. „Ich halte den Ausschluss von Putin nach der Annexion der Krim aus dem G-8-Format, wie es damals hieß, unverändert für richtig“, betonte Merz. „Wir sitzen hier in diesem Format nicht mit Kriegsherren und nicht mit Kriegsverbrechern zusammen. Und deswegen bleibt es auch dabei, dass Putin an diesem Tisch hier nichts zu suchen hat.“
Israel hatte in der Nacht zum Freitag einen Großangriff auf den Iran gestartet, Atomanlagen und militärische Einrichtungen des Landes bombardiert und zahlreiche ranghohe Militärs getötet. Der Iran reagierte mit Gegenangriffen und attackiert Israel seitdem mit Raketen und Drohnen.
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