US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat sich von einer möglichen militärischen Übernahme Grönlands oder des Panama-Kanals durch die USA nicht eindeutig distanziert. Auf die Frage eines demokratischen Abgeordneten, ob sich das Pentagon auf einen solchen Einsatz vorbereite, sagte Hegseth am Donnerstag bei einer Befragung im Kongress: „Unsere Aufgabe im Verteidigungsministerium ist es, Pläne für alle Eventualitäten zu haben.“

Es ist an sich nicht ungewöhnlich, dass das Pentagon Notfallpläne für Konflikte erarbeitet, in denen es aktuell noch keinen Anlass dafür gibt. Aber Hegseth brachte mit seiner Antwort neben den Demokraten auch den republikanischen Abgeordneten Mike Turner gegen sich auf. „Sie sagen heute nicht aus, dass es im Pentagon Pläne für eine gewaltsame Einnahme oder Invasion Grönlands gibt, richtig?“, fragte Turner. Als Hegseth begann, seine Antwort über Notfallpläne zu wiederholen, fügte Turner mit Nachdruck hinzu: „Ich hoffe sehr, dass das nicht Ihre Aussage ist.“ Hegseth betonte daraufhin: „Wir freuen uns darauf, mit Grönland zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass es vor allen möglichen Bedrohungen geschützt ist.“

In der Befragung ging es erneut um Hegseths Nutzung von Chatgruppen in der App Signal für militärische Absprachen. Auf viele der Fragen der Abgeordneten gab der Verteidigungsminister nur ausweichende Antworten – so wie bereits an den beiden Tagen zuvor. Unter den Demokraten machte sich sichtlich Frust darüber breit. „Sie sind eine Schande für dieses Land. Sie sind ungeeignet, das Land zu führen“, fuhr der Abgeordnete Salud Carbajal den Minister an. „Sie sollten einfach verschwinden.“

Hegseth hatte Pläne für US-Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen über zwei Signal-Chats mit ranghohen Militärs und Regierungsfunktionären sowie mit seiner Frau und seinem Bruder geteilt.

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