„Wir wissen, dass jeder im Badezimmer am Handy hängt“
Zu lange auf der Toilette zu sitzen, ist ungesund. Der Grund: Das Risiko, Hämorrhoiden zu entwickeln, steigt. Forscher des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston stellten nun einen klaren Zusammenhang zwischen der Handynutzung und Hämorrhoiden fest.
Dass das Smartphone eine Rolle spielen könnte, wusste Gastroenterologin Trisha Pasricha als sie Ergebnisse einer alten Studie las, die herausfand, dass ein Zusammenhang zwischen Zeitunglesen und Hämorrhoiden besteht. „Im Jahr 2025 liest wohl niemand mehr Zeitung, aber wir wissen, dass jeder im Badezimmer am Handy hängt. Deshalb dachte ich, wir müssten diese Literatur für das moderne TikTok-Zeitalter aktualisieren“, wird sie in einer Mitteilung zitiert.
Pasricha leitete die aktuelle Studie zur Handynutzung. „Interessant ist, dass Smartphone-Nutzer fünfmal häufiger mehr als fünf Minuten auf der Toilette verbringen als Nicht-Nutzer.“ Die Menschen verbringen also deutlich mehr Zeit auf der Toilette, jedoch erkenne davon nur die Hälfte, dass ihr Smartphone dafür der Grund ist.
Dass Verstopfung und Anstrengung für die lange Zeit verantwortlich sein könnten, konnte die Studienleiterin ausschließen: „Ich denke, es liegt daran, dass die Zeit beim Scrollen langsamer vergeht und die Leute gar nicht merken, wie viel länger sie dort sitzen.“ Das Ergebnis ihrer Studie zeigt: Bei Menschen, die ihr Handy mit auf die Toilette nehmen, steigt das Risiko, Hämorrhoiden zu entwickeln um 46 Prozent.
Jeder Mensch hat Hämorrhoidenpolster
Dabei sind Hämorrhoiden völlig normal, denn jeder Mensch hat Hämorrhoidenpolster: Sie sind ringförmig und sorgen für die Abdichtung des Magen-Darm-Trakts. Die Polster können sich vergrößern, wenn ein erhöhter Druck auf dessen Ende herrscht. Starkes Pressen auf dem Klo, das Heben schwerer Last, ballaststoffarme Ernährung oder häufiger Durchfall können dafür ein Grund sein. Schwellen die Polster an, können sie Juckreiz verursachen und schmerzen. Dass sie von allein wieder schrumpfen, ist unwahrscheinlich – ein Besuch beim Arzt ist unausweichlich.
Männer, die unter Hämorrhoiden leiden, gehen allerdings häufig nicht selbst zum Arzt, wird Pasricha in der Mitteilung zitiert. „Wir sehen oft Männer, die von ihren Frauen in die Praxis geschleppt werden und sagen: ‚Eigentlich habe ich kein Problem.‘ Und ihre Frauen sagen: ‚Du verbringst jeden Morgen 40 Minuten auf der Toilette. Da gibt es ein Problem.‘“, erzählt sie.
Das Hämorrhoidalleiden ist einer der häufigsten Erkrankungen der Industrienationen, heißt es in einer aktuellen Studie. Fast 70 Prozent aller Erwachsenen sind irgendwann einmal betroffen – am häufigsten Menschen zwischen 45 und 65 Jahren. Darüber, ob Hämorrhoidalleiden bei Männern oder Frauen häufiger auftreten, lässt sich aus der Studienlage nicht eindeutig ableiten.
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