Norris triumphiert in ungewöhnlichem F1-Rennen in Monaco
Lando Norris zittert sich zu seinem Premierensieg im Rennklassiker in Monaco und sorgt für neue Spannung im Formel-1-Titelkampf. Der 25 Jahre alte Vizeweltmeister rast im McLaren mit knappem Vorsprung auf Ferrari-Star Charles Leclerc zum zweiten Saisonsieg.
Lando Norris schloss die Augen, er legte den Kopf in den Nacken und lauschte der britischen Hymne. Soeben hatte er das befürchtete Chaos von Monaco ganz souverän überstanden - und damit auch seine ganz persönliche Krise beendet. Der erste Sieg seit dem Auftakt vor zwei Monaten war für den McLaren-Piloten das große Comeback im Titelkampf mit seinem Teamrivalen Oscar Piastri. Und es war noch etwas mehr.
"Monaco, Baby!", schrie Norris gleich nach der Zieleinfahrt in den Boxenfunk, und später erklärte er: "Von dem Sieg auf dieser Strecke habe ich als Kind immer geträumt. Ich bin glücklich, mein Team ist glücklich, wir werden eine wundervolle Nacht haben." Am Ende war es ein kaum gefährdeter Erfolg des Pole-Setters vor dem Lokalhelden Charles Leclerc im Ferrari und eben Piastri. Norris ist nun wieder ganz nah dran am Teamrivalen, nur noch drei Punkte trennen die beiden nach acht Saisonrennen.
"Noch schlimmer als mit dem einen Stopp"
Das große Thema der vergangenen Tage war dabei letztlich bloß noch ein Randaspekt: Die neue Zwei-Stopp-Regel für das gewöhnlich so träge Rennen im Fürstentum brachte zwar durchaus Aufregung, allerdings kein ungewöhnliches Ergebnis. Weltmeister Max Verstappen im Red Bull und Ferrari-Star Lewis Hamilton holten die Plätze vier und fünf. Nico Hülkenberg im Sauber profitierte nicht von dem Durcheinander im hinteren Feld, er verpasste als 16. die Punkteränge deutlich.
Weil in den engen Straßen des Fürstentums stets so wenig überholt wird, hatte die Formel 1 sich die neue Boxenstopp-Regel verschrieben, um mehr Positionswechsel zu provozieren. Es sei aber "noch schlimmer als mit dem einen Stopp" geworden, fand zumindest Toto Wolff, das Rennen sei "lauwarm" gewesen. Der Mercedes-Motorsportchef hatte allerdings auch keinen Grund für positive Gedanken, George Russell und Kimi Antonelli holten nach einem verpatzten Qualifying und einem schlimmen Rennen die Plätze 11 und 18.
Zumindest im Vorfeld des Rennens war durchaus alles anders gewesen durch die neue Vorgabe. Wirklich alles zerbrach sich den Kopf darüber, was denn wohl herauskommen würde durch den Zwang zu zwei Reifenwechseln. Ganz viele, ganz frühe Stopps? Das unter Umständen lange Warten auf eine Safety-Car-Phase? Alles ergab irgendwie Sinn - abhängig davon, was im Rennen passiert, was die Konkurrenz macht, wo im Feld das eigene Auto sich befindet.
"Bisschen mehr Action im Vergleich zum letzten Jahr"
Red Bulls Teamchef Christian Horner hatte am Ende zumindest "ein bisschen mehr Action im Vergleich zum letzten Jahr" gesehen, die Regel sei einen Versuch wert gewesen.
Einige Piloten aus dem hinteren Feld gingen gleich in der ersten Runde erstmals an die Box, einige hatten dann schon im ersten Drittel ihre beiden Pflichtstopps absolviert und machten sich an die Aufholjagd. Es war in dieser Phase durchaus unübersichtlich, die Spitze begegnete dem Durcheinander aber mit konventionellem Plan und hatte Erfolg: Nach und nach kamen die Top-Fahrer zu ihrem jeweils ersten Stopp, es verschob sich an der Spitze dabei wenig.
Das Renntempo war eindeutig höher als üblich im Fürstentum, die Piloten mussten sich gegen die aggressiveren Strategien der Konkurrenz verteidigen und sich selbst Abstände für ihre Stopps herausfahren. Allerdings pendelte sich das Rennen etwa zur Halbzeit dann doch ein. Norris, Leclerc, Piastri, Verstappen und Hamilton rasten davon, der Tempounterschied war eklatant. Hinter Hamilton tat sich eine mehr als 70-sekündige Lücke auf. Leclerc machte am Ende noch großen Druck auf Norris - doch Überholen ist und bleibt eben schwierig in Monaco.
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