Natalie Zimmermann wehrt mit Löwenherz den K.O. ab: Im WM-Duell gegen Terri Harper geht die Hamburgerin als Außenseiterin zwar unter, doch die Fitnesstrainerin und Physiotherapeutin legt einen beherzten Auftritt - trotz heftiger Schläger und eines tiefen Cuts.

Der Hamburger Profi-Boxerin Natalie Zimmermann ist ein erneuter WM-Triumph verwehrt geblieben. Im britischen Doncaster unterlag die 42 Jahre alte Leichtgewichts-Kämpferin der WBO-Titelverteidigerin Terri Harper (Großbritannien) klar nach Punkten und musste sich damit in ihrem 14. Profikampf zum ersten Mal geschlagen geben.

Die Fitnesstrainerin und Physiotherapeutin, die auch den Musiker Udo Lindenberg betreut, hatte sich vor dem Duell im Keepmoat Stadium gegen die 14 Jahre jüngere Harper, die mit einer Kampfbilanz von nun 15 Siegen und jeweils zwei Niederlagen Unentschieden als eine der besten Boxerinnen der Welt gilt, noch optimistisch gezeigt und auf ihre Erfahrung gesetzt, aber auch eingeräumt: "Ich bin der Underdog. Sie ist der Local Hero. Wenn ich das gewinne, ist das wie ein Wunder, das Unmögliche möglich machen."

Harper dominierte den Kampf von der ersten bis zur letzten Runde und ließ keinen Zweifel an ihrer Klasse aufkommen. Zimmermann ging zwar immer wieder mutig nach vorne, musste jedoch bereits in der zweiten Runde eine harte rechte Gerade einstecken, die Wirkung zeigte. Auch einen Durchgang danach kassierte Zimmermann schwere Treffer. Ein vorzeitiges Ende wendete die Norddeutsche mit Kämpferherz gerade noch so ab, auch wenn sie in den Runden darauf unter anderem durch einen tiefen Cut am Auge stark gezeichnet war.

Tiefer Cut, klares Urteil der Punktrichter

Zimmermann wehrte sich weiterhin tapfer, doch nach dem äußerst starken Auftritt Harpers über die zehn Runden fiel das Urteil der drei Kampfrichter mit 99:91 für die Britin schließlich deutlich aus.

Zimmermann hatte als 20-Jährige mit Taekwondo begonnen und wechselte anschließend zum Kickboxen. Erst im Alter von 37 startete sie ihre Box-Karriere und feierte 2023 mit ihrem WM-Sieg im WIBF-Superleichtgewicht ihren bislang größten Erfolg.

In der Vorbereitung musste sie einen Schicksalsschlag wegstecken: Vater Heinrich starb im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit zwei Wochen vor dem WM-Kampf. "Zum Glück hatten wir anderthalb Jahre Zeit, uns von ihm zu verabschieden", sagte Zimmermann. Donnerstag vor einer Woche war die Beerdigung, Zimmermann gestand vor dem Kampf: "Ich denke jeden Tag an meinen Vater. Und ich habe das Gefühl, dass er mich unterstützt."

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