Der Transfer-Poker um Florian Wirtz endet für den FC Bayern mit einem Schock: Der Nationalspieler von Bayer Leverkusen hat sich für einen Wechsel zum FC Liverpool entschieden.

Nach monatelangem Werben fiel diese Woche die Entscheidung. Wirtz will nicht zu den Münchnern, sondern zu den „Reds“ – zum englischen Meister. Dabei waren sich die Bayern-Bosse so sicher, dass der Mittelfeld-Jungstar zu ihnen kommt. Sie waren bereit, das größte Transfer-Paket der Vereins-Historie zu schnüren. Jetzt die überraschende Wende.

Der Anruf bei den Bayern-Bossen kam am Freitagnachmittag: Die Nummer von Hans-Joachim Wirtz haben sowohl Uli Hoeneß (73) als auch Max Eberl (51) in ihrem Smartphone gespeichert. Der Vater von Florian Wirtz wollte eine schnelle Entscheidung, bevor die Familie in den Urlaub geht. Noch in dieser Woche hatte es ein Geheimtreffen gegeben, bei dem sowohl Wirtz, Hoeneß als auch Eberl am Tisch saßen. Die Bayern hatten noch einmal alles probiert.

Doch am Freitag bekamen sie die Botschaft, die für den deutschen Fußball-Rekordmeister ein echter Tiefschlag ist: Hans-Joachim Wirtz erklärte, dass sich sein Sohn nach fünf Jahren bei Bayer Leverkusen nicht mehr in der Bundesliga sieht. Er wolle den nächsten Schritt, die nächste Herausforderung. Deswegen werde er in die Premier League, zum FC Liverpool wechseln. Die Bayern-Macher wussten, dass sie den Kampf um den mit Jamal Musiala (22) besten deutschen Spieler seiner Generation verloren hatten.

Für sie kommt die Entscheidung total überraschend: Die Zuversicht war riesengroß, dass Wirtz schon diesen Sommer nach München wechselt. Denn bisher ging man laut „Bild“ bei den Bayern von einer anderen Grundlage aus: Nach den vielen Gesprächen mit Wirtz selbst sowie mit seinem Vater waren die Münchner der Meinung, dass sich der Mittelfeld-Techniker eben noch nicht in einer anderen Liga sieht.

Florian Wirtz sprach lange mit Vincent Kompany

Der Plan sah demnach vor, zunächst weiter in Deutschland zu reifen, bevor in drei oder vier Jahren der nächste Schritt folgen sollte. Das machte die Bayern so sicher. Noch am vergangenen Samstag sagte Ehrenpräsident Hoeneß auf der Meisterfeier der Bayern: „Wir versorgen euch irgendwann mit Fakten – und nicht mit weiteren Spekulationen. Dafür seid ihr verantwortlich.“

Florian Wirtz selbst hatte nicht nur mit Bayern-Trainer Vincent Kompany, sondern auch mit Liverpool-Coach Arne Slot lange Gespräche geführt. Slot war selbst zentraler Mittelfeldspieler, soll Wirtz mit seinen Ideen begeistert haben.

Wie geht es nun bei den Bayern weiter? Die Wirtz-Absage trifft die Münchner hart, in den Planungen sind sie darauf aber auch vorbereitet: So wird nun nach verschiedenen Profilen Ausschau gehalten. Ein zentraler Mittelfeldspieler wie Wirtz muss nun nicht mehr kommen: Auf „der Zehn“ ist Musiala gesetzt, auch Michael Olise (23) kann diese Position bekleiden. Der im vergangenen Sommer gehandelte und bei RB Leipzig unzufriedene Xavi Simons (22) ist offenbar kein Thema mehr.

Vielmehr suchen die Bayern auch nach Außenstürmern: Brightons Kaoru Mitoma (28) ist ein Kandidat, auch der Name von Crystal-Palace-Angreifer Eberechi Eze (26) fällt. Er spielte bei Palace erfolgreich mit Olise in einer Mannschaft.

Zudem werden die Gespräche mit Leroy Sané (29) wieder aufgenommen: Intern wird nicht ausgeschlossen, dass das Angebot an den umstrittenen Nationalspieler nun doch aufgebessert beziehungsweise das Verhältnis zwischen festem Gehalt und Boni verändert wird. Aktuell bieten die Bayern offenbar rund zehn Millionen Grundgehalt plus 5,5 Millionen Bonuszahlungen. Sanés Berater Pini Zahavi (82) ist mit den Bayern in einem guten Austausch, hätte für seinen Klienten lieber zwölf bis 13 Millionen an Fixzahlungen.

Mit Zahavi gelang den Bayern bei aller Wirtz-Enttäuschung am Freitag ein Erfolg: Nationalverteidiger Jonathan Tah (29) wechselt zu den Münchnern, unterschreibt nächste Woche für vier Jahre. Er soll schon bei der Klub-WM für Bayern spielen. Die Gespräche mit Leverkusen hierfür laufen.

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