30-Minuten-Weltrekordler Johansson tritt verbittert zurück
Robert Johansson stellt seine Skisprung-Ski in die Ecke. Der mittlerweile 35-Jährige kehrt zur neuen Saison nicht mehr auf die Schanzen zurück. Zum Abschied findet der ehemalige Skiflug-Weltrekordler verbitterte Worte - vor allem in Richtung des Weltverbands.
Der norwegische Skispringer Robert Johansson hat gut zehn Wochen nach dem Manipulationsskandal bei der WM seinen Rücktritt erklärt. Die Entscheidung sei schon vor den Vorfällen in Trondheim gefallen, erklärte der Team-Olympiasieger von 2018 dem Sender TV2. "Ich freue mich auf das, was das Leben als nächstes zu bieten hat", sagte der frühere Skiflug-Weltrekordler.
Johansson war im März unmittelbar vor dem Beginn der Raw-Air-Tour zusammen mit zwei weiteren Norwegern vorläufig suspendiert worden, bei der WM hatte es zuvor Marius Lindvik und Johann Andre Forfang erwischt. Nach Saisonende wurde die Sperre aber wieder aufgehoben, bis heute habe er von der FIS keine Erklärung erhalten. Die Untersuchung durch das Ethik- und Compliance-Büro des Weltverbandes dauert indes noch an.
Im Skandalwettkampf bei der WM war der 35 Jahre alte Johansson der einzige Norweger, der nicht disqualifiziert wurde. Die spätere Sperre habe ihn um einen perfekten Abschied mit den Springen in Oslo, Vikersund, Lahti und Planica gebracht. Dieses Ende habe er "nicht verdient" und sei "zu 100 Prozent bitter. Es ist hart, die Saison und die Karriere nicht wie erhofft abschließen zu können."
Beteiligung am Anzugskandal bestritten
Johansson, der auch dank seines gezwirbelten Schnurrbarts Bekanntheit erlangte, gewann in seiner Karriere drei Einzel-Weltcups, 2021 in Oberstdorf wurde er WM-Zweiter von der Großschanze. 2017 hielt er mit 252 Metern kurzzeitig den Skiflugweltrekord, der nur 30 Minuten später von Stefan Kraft aus Österreich übertroffen wurde.
Eine Beteiligung am Anzugskandal hatte er immer bestritten. Der Skandal war nach Bekanntwerden von belastenden Videoaufnahmen am Rande der WM in Trondheim ins Rollen gekommen, der norwegische Sportdirektor Jan-Erik Aalbu hatte Betrug an den Anzügen von Lindvik und Forfang zugegeben. Er selbst und die betroffenen Springer seien über die Manipulation der Sprunganzüge nicht informiert gewesen.
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