Verprügelter FC-Torjäger Lemperle – Anwälte erheben schwere Vorwürfe
Der Kölner Fußballprofi Tim Lemperle hat bei einer Auseinandersetzung im alkoholisierten Zustand erhebliche Verletzungen davon getragen. „Es ist zutreffend, dass mein Mandant an dem Tag stark alkoholisiert war“, sagte Lemperles Hamburger Rechtsanwalt Mathias Huse: „Mein Mandant ist Opfer einer Straftat geworden und wurde nicht unerheblich verletzt.“
Der 23-Jährige, mit zehn Saisontreffern neben Damion Downs erfolgreichster Torjäger beim Zweitligisten 1. FC Köln, war nach Berichten mehrerer Medien am Sonntagabend vor einem Partyschiff auf dem Rhein in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt und dabei verletzt worden. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete, soll der im Krankenhaus gemessene Promillewert bei 2,4 gelegen haben.
Wie die Polizei auf Anfrage bestätigte, laufe ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen eine Person, die den FC-Profi geschlagen haben soll. Dazu habe es Sonntagabend gegen 21.40 Uhr einen Einsatz gegeben. Der Spieler sei verletzt angetroffen worden, sagte ein Polizeisprecher. Zu weiteren Details äußerte sich der Sprecher wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens nicht.
„Mit einem einzigen Schlag befreit“
Der Anwalt der Gegenseite, Martin Bücher, hatte in einer Stellungnahme gegenüber dem „Express“, die er mehreren Medien bestätigte, schwere Vorwürfe gegenüber Lemperle erhoben. Demnach sei sein Mandant in einer „Notwehrsituation“ tätig geworden. Aus dieser habe er sich „mit einem einzigen Schlag befreit. An dieser Situation war auch ein Begleiter von Herrn Lemperle beteiligt. Mein Mandant wurde ebenfalls verletzt und erlitt zudem Sachschaden“.
Lemperle habe stark alkoholisiert gewirkt, so Bücher: „Im Laufe der Veranstaltung soll sich Herr Lemperle mitunter auch gegenüber zwei weiblichen Gästen aus dem Lager meines Mandanten verbal und auch körperlich unangemessen verhalten haben, die entsprechenden Daten der Zeuginnen liegen hier vor. Dies hat meinen Mandanten veranlasst, Herrn Lemperle daraufhin aufzufordern, dies zu unterlassen. Mein Mandant, der selbst Fan des 1. FC Köln ist, hat ihm empfohlen, die Veranstaltung zu verlassen, da er sich mehrfach auffällig unangemessen verhalten habe. Er solle besser schlafen gehen und sich auf das Saisonfinale konzentrieren.“
Lemperles Anwalt wies die Vorwürfe der Gegenseite zurück: „Diese Darstellungen sind falsch und entsprechen nicht den Tatsachen“, sagte Huse und betonte, dass sein Mandant kein Beschuldigter des Verfahrens sei, sondern als Verletzter geführt werde. Angesichts des laufenden Verfahrens würde es keine weitere öffentliche Stellungnahme geben.
Der 1. FC Köln schweigt zum Fall Lemperle
Der 1. FC Köln kämpft am Sonntag gegen den 1. FC Kaiserslautern um den Bundesliga-Aufstieg. Ein Unentschieden genügt dem Traditionsklub für die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse, die Debatte in der Stadt wird in diesen Tagen aber nicht vom Sportlichen bestimmt. Wie sehr das Thema die Mannschaft nervt, zeigen die Aussagen von Kapitän Timo Hübers, als er auf Lemperle angesprochen wird. „Ich sage heute nichts zu Tim Lemperle“, sagte Hübers zu Journalisten: „Wir können aufsteigen am letzten Spieltag. Also tut mir den Gefallen und stellt mir Fragen zum Sport.“
Der Klub selbst wollte sich auf Anfrage mit Verweis auf ein laufendes Verfahren zunächst nicht äußern. Die wöchentliche Spieltags-Pressekonferenz findet am Freitag um 14.00 Uhr statt.
Sportdirektor Thomas Kessler hatte am Montag in einer Pressemitteilung erklärt: „Wir sind über den Vorfall informiert. Tim wurde am frühen Sonntagabend tätlich angegangen und hat dabei Gesichtsverletzungen erlitten. Nach aktuellem Stand ist es unwahrscheinlich, dass er am kommenden Sonntag einsatzfähig sein wird.“
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke