Ronald Kaiser als Drohkulisse – Alba Berlin quält sich in die Play-offs
Am Ende war Roland Kaiser für die Basketballer von Alba Berlin der größte Antreiber. Als ob das historische erste Verpassen der Play-offs oder ein drohendes Duell mit Primus FC Bayern nicht Druck genug wären, stand dem abgestürzten Ex-Meister nun auch noch die sportliche Heimatlosigkeit für einen Abend bevor.
Denn: Am Donnerstag, wenn bei einer Niederlage die alles entscheidende Partie um das letzte Playoff-Ticket stattgefunden hätte, ist Schlager-Ikone Kaiser in der gewaltigen Berliner Arena am Ostbahnhof auf der Bühne. Für Basketball ist da kein Platz. Möglicher Ausweichort wäre das mehr als 200 Kilometer entfernte Weißenfels gewesen.
„Gestern kam Himar (Ojeda) in die Kabine und sagte: Morgen muss, denn sonst haben wir keine Halle. Wir wussten nicht, wo wir dann spielen sollten am Donnerstag“, berichtete Tim Schneider nach dem wackeligen 81:78 gegen Pokalsieger Syntainics MBC über die prägnante Ansprache des Sportdirektors.
Alba Berlin trifft im Viertelfinale auf Ulm
Alba hat die 35. Playoff-Teilnahme nach einer Seuchensaison doch noch geschafft und trifft in Runde eins auf Ex-Meister Ratiopharm Ulm. Die Albatrosse haben sich zwar - auch infolge des Trainerwechsels von Israel Gonzalez zu Pedro Calles - gerade noch so zum absoluten Minimalziel Play-offs gerettet.
Berlin hatte zunächst Probleme, in die Partie zu finden und lag erst einmal zurück. Der MBC traf vor allem aus der Distanz, Alba hingegen ließ zu viele Chancen liegen. Doch am Ende des ersten Viertels kamen die Gastgeber besser in Schwung. Sie verteidigten intensiver und die Gäste taten sich immer schwerer, zu punkten. So konnte sich Alba bis zur Halbzeit Stück für Stück absetzen. Alba bekam in der Halbzeitpause noch einen Punkt dazu, weil bei einem Freiwurf von Yanni Wetzell ein MBC-Spieler noch mit den Fingern dran war und der Korb nicht einen Punkt, sondern dann zwei Punkte wert war. Daraufhin legte der MBC Protest gegen die Spielwertung ein.
Weißenfels hielt nach dem Seitenwechsel mit noch mehr Physis dagegen und brachte so die Berliner in Probleme. Der Vorsprung der Gastgeber schmolz im dritten Viertel auf fünf Zähler. Doch Alba blieb stabil und konterte immer wieder. Der MBC kämpfte zwar bis zum Ende, die Berliner brachten aber die Führung ins Ziel.
„Das einzige Ziel ist die Meisterschaft.“
Doch sonst gibt es nicht viele gute Nachrichten für den einstigen Serienchampion: keine Halle für ein mögliches Entscheidungsspiel, gerade einmal 5.900 Zuschauer in der bislang wichtigsten Partie der Saison und der vergangene Woche verkündete Ausstieg aus der Euroleague. Alba droht sich aus dem Kreis der ganz Großen in Deutschland zu verabschieden. Der Wechsel vom Premiumwettbewerb Euroleague in die deutlich weniger bedeutende Champions League könnte zum Anfang vom Ende einer glorreichen Ära werden. Alba will durch den Ausstieg zwar Geld sparen, droht aber drei Jahre nach dem letzten Meistertitel auch weiter an Bedeutung zu verlieren.
Trotzdem Aufbauspieler Martin Hermannsson vom Gewinn der Meisterschaft: „Unser Ziel vor der Saison war der Titel. Daran hat sich nichts geändert, das ist Alba. Das einzige Ziel ist die Meisterschaft.“
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