Der unglaubliche Ross Smith – zwei 9-Darter und 24 Legs in Folge
Manchmal gibt es diese Tage, an denen nichts zu funktionieren scheint, alles schiefgeht. Und es gibt Momente, in denen einfach alles läuft, Ross Smith weiß spätestens seit dem Dienstag, wie sie sich anfühlen.
„Ich denke, dass ich eigentlich nicht mal gut gespielt habe, aber ich bin natürlich sehr glücklich mit dem Sieg“, sagte der 36-jährige Dartsprofi nach seinem schier unglaublichen Triumph bei der Players Championship 16 im niedersächsischen Hildesheim. Nüchternheit, die unangebracht schien. Womöglich wirkte beim Protagonisten aber auch einfach noch der Schock nach. Es war ja schließlich kaum zu begreifen, was Smith bei seinem Turniersieg geleistet hatte.
Die Nummer 17 der Weltrangliste hatte in der Halle 39 nicht nur das sechste Profiturnier seiner Karriere gewonnen, er hatte es dominiert wie kein Spieler vor ihm. Das Viertelfinale gegen den zu Turnierbeginn einen Platz höher gerankten Danny Noppert entschied er glatt mit 6:0 für sich. Das Halbfinale gegen Luke Woodhouse endete ebenfalls makellos mit 7:0, ehe Smith im Endspiel dann den dritten Whitewash folgen ließ. Er checkte in 18, 14, zwölf, 13, 14, zwölf, 14 und 18 Darts zum 8:0 gegen Brendan Dolan.
In der Summe bedeutete das einen Final-Average von 104,56 Punkten und seine Leggewinne Nummer 17 bis 24 in Folge. Nach dem zwischenzeitlichen 3:3 im Achtelfinale gegen Chris Landman hatte er keinen Durchgang mehr abgegeben. „Ich weiß, dass ich einer der besten der Welt sein kann“, sinnierte Smith später, „Konstanz ist eine große Sache. Aber mir ist bewusst, dass ich regelmäßig Turniere gewinnen kann.“
Vor seinem unglaublichen 24-Leg-Lauf, hatte Smith im Achtelfinale gegen Landman bereits den ersten denkwürdigen Rekord eingestellt. Im zweiten Leg gegen den Niederländer warf er einen 9-Darter. Und da ihm das Kunststück des perfekten Spieles bereits in seinem Auftaktmatch gegen Dylan Slevin aus Irland gelungen war, ist der „Smudger“ nach den lebenden Darts-Legenden Phil Taylor und Michael van Gerwen nun der dritte Spieler in der Geschichte, der bei einer Players Championship zwei 9-Darter warf.
Clemens erreicht Halbfinale
Für Smith ging es im Ranking drei Plätze hinauf auf Rang 14. Und die Plakette, die er neben den 15.000 Pfund Preisgeld für seinen Sieg erhielt, wird einen Ehrenplatz bekommen. „Ich werde sie noch heute zu Hause an der Wand anbringen. Sie ist ein weiterer Anreiz, wenn ich zu Hause trainiere. Schließlich will ich immer gewinnen. Und wer will das nicht?!“
Ihm gelang es am Dienstag als einzigem im 128er-Teilnehmerfeld. Doch auch die deutsche Tagesbilanz konnte sich sehen lassen. Martin Schindler, Ricardo Pietreczko und Dominik Grüllich erreichten wie am Vortag die dritte Runde. Tourdebütant Grüllich kam sogar noch eine Runde weiter, eher er dem Niederländer Kevin Doets 2:6 im Achtelfinale unterlag, und auch Schindler, die deutsche Nummer eins, schied erst in der Runde der letzten 16 aus, verlor mit 4:6 gegen Luke Woodhouse.
Einen überraschenden Erfolg feierte dagegen Gabriel Clemens. Der WM-Halbfinalist von 2023 muss nach Formproblemen um seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft fürchten, ist in der Order of Merit auf Platz 39 zurückgefallen. Mit fünf Siegen, darunter Erfolge gegen den topgesetzten Dave Chisnall und Altmeister Raymond van Barneveld, verschaffte sich „Gaga“ wieder etwas Luft und Selbstvertrauen für die kommenden Wochen. Für den Saarländer war erst in seinem ersten Halbfinale seit November 2023 Schluss. Er hatte gegen Dolan (5:7) das Nachsehen.
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