Deutsche Ski-Hoffnung hört mit nur 23 Jahren auf
Sie wollte hoch hinaus im alpinen Skirennsport, hatte Träume und Ziele – und war auf dem besten Weg, sich diese langsam zu erfüllen. Anna Schillinger galt als großes Talent. Doch jetzt zog sie überraschend die Reißleine.
Schillinger hört im Alter von gerade einmal 23 Jahren mit dem Spitzensport auf – nach 74 Starts im Europacup und sechs Weltcuprennen. Hinter Emma Aicher (21), die im vergangenen Winter sensationell im Weltcup glänzte, ruhten die Hoffnungen auch auf Schillinger, doch die Aussicht auf Erfolge konnten eine Entwicklung in ihr selbst nicht verhindern: Der Ehrgeiz schwand, stattdessen machte sich große Unsicherheit in ihr breit. Stürze bekam sie nicht mehr aus dem Kopf.
Auf Instagram postete sie nun ein Video, das sie als kleines Kind auf Skiern zeigt, mit ihrer Familie und später bei ihrem Weltcup-Debüt mit 19. Dazu schreibt sie: „Schau Mama, ich hab’s geschafft. Vor etwa 14 Jahren meine Karriere als Skirennfahrerin zu beginnen, war die beste Entscheidung meines Lebens – das Kapitel vor Kurzem zu beenden, wahrscheinlich die zweitbeste.“
Unsicherheit und Hilflosigkeit, aber auch Stärke und Glück
Schillinger berichtet, dass sich ihre Einstellung zum Profisport und dazu, wie sie ihr Leben führen möchte, in den letzten Monaten stark verändert habe. Ihr Ehrgeiz sei nicht mehr derselbe, er habe nachgelassen. Und dann kommen diese Sätze: „Die Risiken, die man in diesem Sport eingehen muss, um erfolgreich zu sein, fühlten sich plötzlich wie eine Last an. Ich habe Stürze nicht mehr aus dem Kopf bekommen, und begann, mich sicher anstatt schnell fühlen zu wollen.“
In einem Risiko- und Geschwindigkeitssport wie Ski Alpin ist Respekt stets gut und angebracht, Mut und Angriffslust aber sind unabdingbar für Erfolge. Zweifel oder gar Unsicherheit und Angst hindern dabei nicht nur, sie können auch gefährlich werden.
Gefühle, die einst auch Skisprung-Olympiasieger Thomas Morgenstern zum Rückzug bewogen hatten. Er bekam einen schweren Sturz nicht mehr aus seinen Gedanken. Eine innere Sperre hielt ihn fortan zurück, 100 Prozent zu geben in dem Sport, den er eigentlich noch liebte. Er entschied: „So kann ich nicht weitermachen. Ich möchte nicht die ganze Zeit mit der Angst im Magen springen.“
Schillinger beschreibt ihr Gefühlsleben so: „Dieser Sport hat mich unglaublich unsicher und hilflos fühlen lassen, aber auf der anderen Seite auch stark, selbstbewusst, ausgefüllt und glücklich.“ Sie blickt mit viel Dankbarkeit auf ihre Karriere zurück, auf all die Reisen, Freundschaften und Erlebnisse.
Das Kapitel Spitzensport ist für die 23-Jährige beendet, Skifahren aber bezeichnet sie weiterhin als Liebe ihres Lebens. Ihren Post schließt sie mit den Worten: „Danke Mama, danke Papa“.
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