Abgestürzte Düsseldorfer EG ruft Neustart mit "Geisterteam" aus
Die Hängepartie der Düsseldorfer EG ist beendet. Der Altmeister kann rund sieben Wochen nach Ende der Hauptrunde endlich planen - für die DEL2. Als Ziel ruft der Klub "einen Playoff-Platz", also einen Rang unter den ersten Zehn, aus. Aber wer soll mithelfen?
Der Absturz dauerte quälend lange siebeneinhalb Wochen. Als er am Dienstagabend aber endgültig in der DEL2 endete, schmerzte er die Düsseldorfer EG umso mehr. "Eishockey, verdammte Hölle" - diese Worte schickte der Altmeister über die Sozialen Medien nach seinem dramatischen wie endgültigen Abstieg in die Welt. Der neue Sportchef Andreas Niederberger verband sie mit einer großen Hoffnung: "Eine neue Liga ist immer auch wie ein neues Leben."
Im Jahr des 90-jährigen Bestehens müssen die Rheinländer den dritten Abstieg der Vereinsgeschichte verkraften. Das 2:1 nach Verlängerung der Dresdner Eislöwen im spannenden siebten Finalspiel der DEL2-Playoffs gegen die Ravensburg Towerstars besiegelte das Schicksal der DEG - es war der K.o. zum spätmöglichsten Zeitpunkt. Seit Anfang März, nach dem Ende der DEL-Hauptrunde, hatte der Letzte den Towerstars die Daumen gedrückt. Hätte Ravensburg die Eislöwen besiegt, wäre Düsseldorf trotz einer verkorksten Saison doch noch erstklassig geblieben, da die Oberschwaben keine DEL-Lizenz beantragt hatten. Am Ende aber blieb das Düsseldorfer Happy End aus, Tomas Sykora sorgte im finalen Duell in der siebten (!) Minute der Overtime für die Entscheidung.
"Verspüren auch eine gewisse Vorfreude"
"Natürlich ist ein Abstieg kein positiver Moment für einen Profiklub. Aber wir müssen und werden akzeptieren, was sportlich passiert ist. Wir sehen diese Phase auch als Chance, die DEG wieder auf ein stabiles Fundament zu stellen - sportlich, organisatorisch und finanziell", sagte Niederberger. Es sei "genügend Zeit" gewesen, "sich darauf einzustellen". "Wir nehmen es so, wie es jetzt gekommen ist, und verspüren auch eine gewisse Vorfreude", sagte er.
Wie es weitergeht, ist aber noch offen. Gemeinsam mit Rick Amann, einem weiteren ehemaligen Meisterspieler, muss Niederberger nun ganz elementare Fragen klären - unter anderem: Welche Spieler laufen künftig überhaupt für die DEG auf? Man werde "eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbekommen, da müssen sich die Fans keine Sorgen machen. Rick und ich arbeiten schon länger an einem 'Ghost Team' mit möglichen Kandidaten", versicherte Niederberger, betonte aber auch: "Derzeit hat kein einziger Spieler einen DEL2-Vertrag bei uns unterschrieben, vor uns liegt also quasi ein 'weißes Blatt Papier'. Aber in den nächsten Tagen und Wochen werden wir erste Ergebnisse bekannt geben." Als Ziel rief der Klub "einen Playoff-Platz" in der DEL2, also einen Rang unter den ersten Zehn, aus.
Kleiner Gruß an den alten Rivalen
In der Vorwoche hatte der Verein die finanzielle Grundlage für eine sportliche Zukunft geschaffen - vor allem dank frischen Geldes seiner Gesellschafter und massiver Unterstützung der Stadt Düsseldorf. Gemeinsam mit seinen Partnern habe der Klub ein "tragfähiges Konzept" entwickelt, das ligaunabhängig die finanzielle Grundlage für die kommenden Spielzeiten 2025/26 und 2026/27 schaffen soll. Um von einer mittelfristigen Lösung zu einer langfristigen zu kommen, plant die Stadt einen "Zukunftsgipfel" mit potenziellen Sponsoren - denn klar ist: Ohne zusätzliche Gelder bleibt die Lage angespannt.
Sportlich heißen die Gegner künftig: Kassel Huskies und Lausitzer Füchse statt Eisbären Berlin oder Adler Mannheim. Doch auch auf alte Bekannte wie die Krefeld Pinguine - seit drei Jahren zweitklassig - treffen die Düsseldorfer. "Vielleicht fragen wir mal nach, wie das alles in der DEL2 so läuft. Ihr kennt euch ja schon aus und macht das gut", schrieb das Social-Media-Team in Richtung des alten Rivalen. Zumindest an Humor mangelte es im Moment des bitteren Abstiegs in Düsseldorf nicht.
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