Das bitterkalte Augsburg verließen die Fußballer des Hamburger SV enttäuscht – auch unabhängig von den Minusgraden wird es in der Bundesliga-Tabelle für den Aufsteiger ungemütlicher. Nach der 0:1-Niederlage und dem fünften Ligaspiel nacheinander ohne Sieg und mit nur einem Punkt müssen die Hanseaten aufpassen, nicht ganz in die Abstiegszone reinzurutschen. Bei den drei anstehenden Heimspielen in der Meisterschaft und im DFB-Pokal steht das Team von Trainer Merlin Polzin jetzt unter Druck. Zumal die meisten der kommenden Gegner (Stuttgart, Bremen, Hoffenheim, Frankfurt, Leverkusen) der gesamten Hinserie Stand jetzt in der oberen Tabellenhälfte positioniert sind, einzige Ausnahme ist derzeit der SC Freiburg.

„Wir müssen auf jeden Fall sehr gut analysieren, dass uns das nicht mehr so passiert, dass wir nicht mehr so passiv sind“, haderte Kapitän Miro Mulheim nach dem Rückschlag. Die Norddeutschen waren von dem zuvor noch mehr kriselnden FCA immer wieder im eigenen Strafraum eingekesselt worden und hätten schon in der Anfangsphase einige Gegentore kassieren können.

Auch ein überragender Heuer Fernandes reicht nicht

Einzig Torhüter Daniel Heuer Fernandes als bester Hamburger des Nachmittags war bei weniger als null Grad auf Betriebstemperatur. Trost ist das für ihn aber keiner. „Wir sind als Mannschaft nicht an unser Maximum rangekommen, und das ist extrem ärgerlich“, sagte der Schlussmann. Hatte der Keeper in der Anfangsphase gleich zwei Topchancen der Gastgeber pariert, so war er beim einzigen Treffer des Tages durch Anton Kade in der 76. Minute machtlos.

Dass die Hamburger nach dem Platzverweis für Augsburg-Verteidiger Keven Schlotterbeck die letzten fast 15 Minuten auch noch in Überzahl agierten, aber den Ausgleich nicht mehr schafften, passte in das Bild. „Wir müssen kaltschnäuziger sein. Wir müssen die Möglichkeiten, die so häufig in der ersten Liga nicht zu finden sind, dann definitiv nutzen“, unterstrich Merlin Polzin.

Fazit: „Nicht verdient, zu gewinnen“

Den Trainer ärgerte aber vor allem der Beginn, als sein Team sehr tief stand, nicht intensiv agierte und so immer wieder in Bedrängnis geriet. „Am Ende geht es auch darum, dass wir gewisse Dinge auf den Platz bringen müssen, die einfach unverhandelbar sind“, sagte er - und das sei eben nicht passiert.

Nicolai Remberg wusste, wovon sein Trainer sprach. Die Augsburger hätten sich mehrmals bis vor das Tor durchkombinieren können, weil der HSV zu passiv war. „Dann hast du es im Endeffekt auch nicht verdient, hier zu gewinnen“, sagte er. „Das Ergebnis ist gerechtfertigt“, räumte auch Heuer Fernandes ein.

Coach hofft nun auf heimisches Stadion

1:2 in Leipzig, 0:1 gegen Wolfsburg, 1:4 in Köln, dann das Mut machende 1:1 gegen Dortmund, schließlich aber nun wieder ein 0:1 in Augsburg. Polzins Truppe war immer mal wieder nah dran an den Erfolgen. Aber just die Einstellung, dass ja nicht viel fehle, ist oft am tückischsten.

Nun soll es die heimische Kulisse richten. „Wir freuen uns auf ein lautes und energiegeladenes Volksparkstadion“, sagte der Trainer vor dem Heimspiel am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart. Die Schwaben hatten Borussia Dortmund ein 3:3 abgetrotzt - die Herausforderung ist also groß für den HSV. „Da kommt wieder einiges auf uns zu“, unterstrich Polzin.

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