Es waren 14 Minuten gespielt, als Adam Obert an der Seitenlinie den Ball hatte. Der Slowake schaute sich kurz um, als Joshua Kimmich plötzlich im Vollsprint auf ihn zukam. Mit einer spektakulären Grätsche nahm der deutsche Kapitän dem Slowaken den Ball ab, stand auf, lief in den Strafraum und flankte. Dass es keinen Abnehmer gab – geschenkt. Was in diesem einen Moment zählte, war allein der Einsatz von Kimmich. Fans sprangen auf, klatschten Beifall – sie feierten den Münchner für diese eine Szene.

Und es war eine Grätsche wie ein Signal. Wie ein Zeichen von Entschlossenheit, von Willen. Denn ab diesem Kimmich-Moment durfte jedem im Stadion klar gewesen sein, dass die deutsche Nationalmannschaft unbedingt gewinnen und damit das Ticket für die WM im kommenden Jahr in den USA, Mexiko und Kanada buchen wollte.

Vier Minuten nach der Grätsche fiel das 1:0, noch vor der Pause folgten drei weitere Treffer. Die deutsche Mannschaft spielte sich in einen Rausch, ließ keine Zweifel an ihr aufkommen – an ihr, die in den Tagen viel Kritik hatte einstecken müssen. Sie hatte zwar 2:0 in Luxemburg gewonnen, aber wieder mal nicht überzeugend gespielt. Wie schon im September nicht und auch im Oktober nicht.

Ausgerechnet gegen die Slowakei, in der sie sich zu Beginn der WM-Qualifikation mit 0:2 blamiert hatte, gelang ihr mit dem 6:0 (4:0) am Montag ein so wichtiges Statement. Als es darauf ankam, war die deutsche Nationalmannschaft da und lieferte ab.

Mit einem Kapitän, der in Luxemburg noch verletzt gefehlt hatte, und der in Leipzig unbedingt spielen wollte. Wie sehr, das zeigte er nicht nur mit seiner Grätsche und seinen vielen guten Aktionen. Kimmich hatte am Montagmorgen extra einen Belastungstest gemacht, um dabei sein und vorangehen zu können. Das tat er dann auch.

Auf Nagelsmann wartet noch viel Arbeit

So gut der Auftritt am Montag vor allem in der ersten Halbzeit war, dass noch viel zu tun ist, um bei der WM eine gute Rolle zu spielen, ist nicht von der Hand zu weisen.

Am Ende war es eben auch nur die Slowakei, die in Leipzig geschlagen wurde. Ein Gegner, der kein Maßstab für höhere Ansprüche ist. Aber bis zum Turnier, für das am 5.12. die Vorrundengruppen ausgelost werden, ist noch viel Zeit. Zeit, in der einige Spieler noch zu besserer Form finden und aktuell noch verletzte Spieler wie Antonio Rüdiger oder Kai Havertz wieder fit werden können.

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