Ein Gericht hat Jérôme Boateng wegen Körperverletzung an seiner Ex-Freundin schuldig gesprochen. Trotzdem will Bayern-Trainer Vincent Kompany den Ex-Profi bei den Münchnern hospitieren lassen. Die Fans des Bundesliga-Rekordmeisters finden dafür beim Spiel gegen Borussia Dortmund klare Worte.

Viele Anhänger des FC Bayern haben sich mit unmissverständlichen Parolen gegen eine Rückkehr von Jérôme Boateng ausgesprochen. Trainer Vincent Kompany hatte dem Weltmeister von 2014 Ende September angeboten, bei den Münchnern zu hospitieren. Boateng will selbst Trainer werden, die B-Lizenz habe er bereits absolviert, die A-Lizenz und der Fußball-Lehrer sollen folgen. Auf Bannern, die die Fans zu Beginn der zweiten Halbzeit entrollten, hatten die Fans unter anderem geschrieben: "Wer dem Täter Raum gibt, trägt seine Schuld mit", oder "Keine Bühne für Täter".

Schon zuvor hatte sich eine breite Front an Gegnern auch mithilfe einer Petition positioniert. "Grenzen setzen gegen misogyne Gewalt: Jérôme Boateng darf nicht zurück zum FC Bayern" heißt es dort. "Jeden November lässt der FC Bayern die Allianz Arena in orangenem Licht aufleuchten, als Zeichen gegen Gewalt gegenüber Frauen. Doch was ist eine solche Aktion wert, wenn im gleichen Atemzug einem Gewalttäter gegen Frauen wie Jérôme Boateng der Rote Teppich ausgerollt wird?"

Anlass der Proteste der Bayern-Anhänger ist ein aktuelles Urteil des Landgerichts München I vom Juli 2024. Boateng war dabei wegen vorsätzlicher einfacher Körperverletzung an seiner Ex-Freundin für schuldig befunden. Als vorbestraft gilt er gesetzlich aber nicht.

Ein weiteres Verfahren gegen Boateng wurde im März 2025 nach dem Grundsatz "in dubio pro reo" eingestellt. Angeklagt war er wegen Körperverletzung, Nötigung und Verleumdung an seiner verstorbenen Ex-Freundin Kasia Lenhardt. Die Einstellung wurde laut Staatsanwaltschaft damit begründet, "dass die Geschädigte selbst als Zeugin nicht mehr zur Verfügung steht und die auf Fotos und im Obduktionsbericht der Staatsanwaltschaft Berlin dokumentierten Verletzungen für sich genommen für einen Tatnachweis nicht ausreichen, weil sie keinen Beleg für die Entstehung der Verletzungen darstellen".

Auch Hansi Flick beim FC Barcelona hat Boateng offenbar eingeladen

Boateng hatte zu Beginn der Woche berichtet, er habe schon mit Kompany gesprochen. "Ich kann bei Bayern hospitieren und darauf freue ich mich sehr. Wir müssen nur noch den richtigen Zeitpunkt finden", sagte er zu Bild. Für den deutschen Rekordmeister spielte der 37-Jährige von 2011 bis 2021. Bis Sommer stand er beim Linzer ASK unter Vertrag.

Kompany hatte Ende September dazu auf eine entsprechende Frage auch selbst gesagt, er würde den früheren Münchner Profi gern einladen, im Training an der Säbener Straße dabei zu sein. "Ein paar Wochen zu uns kommen? Seine Erfahrung als Top-Verteidiger teilen? Natürlich! Ich würde immer dazu einladen, hundertprozentig. Das ist sehr wertvoll." Kompany und Boateng kennen sich gut, sie spielten beim Hamburger SV und später bei Manchester City zusammen. "Wir haben eine gemeinsame Vergangenheit und sind gute Freunde", sagte der Belgier. "Ich bin extrem stolz auf ihn und glücklich darüber, was er alles erreicht hat."

Zuvor hatte auch Boatengs ehemaliger Trainer Hansi Flick seine Zusage gegeben. "Mit Hansi habe ich schon gesprochen. Ich darf bei ihm beim FC Barcelona hospitieren, wann immer ich möchte. Ich freue mich sehr darauf", sagte Boateng.

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