Hertha beendet grausamen Heimfluch mit zwei Saison-Premieren
Im heimischen Berliner Olympiastadion noch kein einziges eigenes Tor: Diese Bilanz merzt Hertha BSC im vierten Heimspiel der Zweitliga-Saison gegen Preußen Münster aus. Trotz eines Doppelpacks muss das Team am Ende nochmal zittern. Schlusslicht VfL Bochum müht sich in Kaiserslautern vergeblich. Bei Spitzenreiter Darmstadt reißt die Siegesserie.
1. FC Kaiserslautern - VfL Bochum 3:2 (1:1)
David Siebers hat in seinem letzten Spiel als Interimstrainer des VfL Bochum die Niederlagenserie nicht stoppen können. Der 38-Jährige, der ab Montag wieder die U19 des VfL betreut und durch Uwe Rösler ersetzt wird, verlor mit dem Absteiger 2:3 (1:1) beim 1. FC Kaiserslautern. Es war die sechste Niederlage nacheinander für die Bochumer.
Lange hatte sich der VfL gewehrt, vor allem dank Torhüter Timo Horn, der mit seinen Paraden das Spiel offen hielt. Doch beim zweiten Treffer von Ivan Prtajin (79.) war der frühere Kölner machtlos. Prtajin (7.) hatte Kaiserslautern in Führung geschossen, Gerrit Holtmann (15.) konterte rasch für die Gäste. Das 3:1 erzielte Paul Joly (86.), ein Eigentor von Jan Elvedi (90.+4) sorgte nochmal für Spannung.
Der VfL, der sich am 15. September von Trainer Dieter Hecking und Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner getrennt hatte, steckt weiter tief im Tabellenkeller fest. Nun soll Rösler die Wende bringen, der 56-Jährige übernimmt das völlig verunsicherte Team am Montag. Sein Vertrag läuft bis Juni 2027.
Am Samstag kassierte Bochum zwei Tore nach Kontern: Prtajin musste den Ball nur noch einschieben, auch beim zweiten Treffer war er frei durch und verwandelte vor dem starken Horn sicher. Jolys Treffer kurz vor Schluss war der nächste Dämpfer für die Gäste.
Hertha BSC - Preußen Münster 2:1 (1:0)
Mit den ersten Heimtreffern seit dem 18. Mai ist Hertha BSC im vierten Anlauf der erste Saisonsieg vor eigenem Publikum gelungen. Die lange überzeugende Mannschaft von Trainer Stefan Leitl gewann gegen Preußen Münster am Ende etwas glücklich 2:1 (1:0) und machte nach dem 3:0 in der vergangenen Woche beim 1. FC Nürnberg einen weiteren Schritt weg von der Abstiegszone. Nach dem Anschlusstreffer durch Etienne Amenyido (84.) mussten die Berliner freilich zittern.
Der schier allgegenwärtige Doppeltorschütze Sebastian Grönning (34., 52.) erzielte nach einem Eckball von Michael Cuisance den ersten Heimtreffer der Hertha nach viereinhalb Monaten, nachdem er zuvor ein Traumtor von Fabien Reese noch verhindert hatte: Der starke Kapitän traf spektakulär aus rund 30 Metern von der Seitenlinie, in der Szene zuvor hatte Grönning aber knapp im Abseits gestanden (10.).
Vor dem Führungstreffer der gut eingestellten Hertha hätte Münster bei einer Dreifach-Chance das 1:0 gelingen können, wenn nicht müssen. Erst aber parierte Torwart Tjark Ernst großartig gegen Oscar Wilhelmsson und Oliver Batista Maier, den folgenden Schuss von Marvin Schulz klärte Deyovaisio Zeefuik fast auf der Linie (30.).
Grönning wiederum hätte schon vor der Pause erhöhen können, scheiterte aber frei vor Münsters Torwart Johannes Schenk (45.+1). Kurz nach der Pause machte es der Däne auf Vorlage von Marten Winkler besser. Winkler traf kurz darauf noch den Pfosten (60.) und vergab auf Vorlage von Reese das 3:0 (65.).
Danach aber geriet die Hertha ins Schwimmen. Münster, das sich nie aufgab, drängte erfolgreich auf den Anschlusstreffer. Danach zitterten sich die Gastgeber zum Sieg.
Holstein Kiel - SV Darmstadt 98 1:1 (0:0)
Trotz gerissener Siegesserie bleibt Darmstadt 98 vorerst Spitzenreiter. Das Team von Trainer Florian Kohfeldt kam nach zuletzt drei Erfolgen nacheinander bei Holstein Kiel nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus, schob sich dank der besseren Tordifferenz aber mit 17 Zählern am punktgleichen SC Paderborn vorbei auf Rang eins. Die Störche (10) liegen weiter im Mittelfeld der Tabelle.
Darmstadts Torjäger Isac Lidberg (54.) traf auch im fünften Spiel in Serie und schraubte seine Ausbeute auf bereits acht Saisontore. David Zec (66.) glich nach der Pause für den Bundesliga-Absteiger aus Kiel (10) aus, der im Mittelfeld der Tabelle festhängt.
Die Gäste mussten früh wechseln, für den am Knie verletzten Fabian Nürnberger kam Leon Klassen (5.) zum Zuge. An der Führung schnupperten in der Folge vor allem die aktiveren Kieler, doch Kapitän Steven Skrzybski (19.) scheiterte aus kurzer Distanz an Darmstadts stark reagierendem Torhüter Marcel Schuhen.
Nach der Pause blieben die Störche am Drücker, doch der Treffer fiel auf der Gegenseite. Mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze ließ Lidberg die Gäste jubeln. Doch die Gastgeber zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt, auch Zec traf sehenswert aus der Distanz.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke