Spät hatten sie das Gegentor hinnehmen müssen und am Ende dann noch 1:2 verloren. Edward Nketiah hatte für Crystal Palace am vergangenen Wochenende in der siebten Minute der Nachspielzeit gegen den FC Liverpool getroffen. Auf die Niederlage in der Premier League folgte am Dienstagabend eine weitere – dieses Mal in der Champions League. 0:1 (0:1) verloren die Reds, die im Sommer knapp 125 Millionen Euro investierten, um dafür den deutschen Nationalspieler Florian Wirtz von Bayer Leverkusen zu kaufen, bei Galatasaray Istanbul.

Wirtz stand in der Startelf, wie auch schon in der Partie bei Crystal Palace. Doch nach nun mehr sechs Ligaspielen und zwei Einsätzen in der Königsklasse hat der 22-Jährige noch keine Torbeteiligung auf seinem Konto. Lediglich im englischen Supercup-Spiel zwischen Meister und Pokalsieger Anfang August gelang ihm eine Torvorbereitung. Am Ende siegte Crystal Palace nach Elfmeterschießen.

Die Impulse, die sie sich in Liverpool vom 33-maligen deutschen Nationalspieler erhofft haben, konnte Wirtz – für Leverkusen erzielte er in der vergangenen Spielzeit 16 Treffer und bereitete 15 vor – bislang nicht setzen. Und so nimmt die Kritik immer mehr zu.

„Er wirkt nicht selbstbewusst“, schreibt der „Express“ in Liverpool

Nach dem 0:1 in Istanbul hat sich Jamie Carragher, ehemaliger Spieler der Reds, dafür ausgesprochen, Wirtz erst einmal draußen zu lassen.„Er ist einfach überhaupt nicht auf der Höhe“, zitiert die „Daily Mail“ Gallagher. Im Moment stimme die Balance in der Mannschaft nicht, und der deutsche Nationalspieler sei der offensichtlichste Fall für dieses Problem.

Wirtz sei ein junger Spieler, der in eine neue Liga gekommen sei und noch viel Zeit vor sich als Spieler von Liverpool habe. „Aber im Moment denke ich, dass er aus der Mannschaft genommen werden muss, damit Liverpool zu dem zurückkehren kann, was es in der letzten Saison war, und dann von dort aus Selbstvertrauen aufbauen und defensive Stabilität entwickeln kann. Denn im Moment ist es ein Chaos“, befand der 47-Jährige, der seine gesamte Karriere für den FC Liverpool gespielt hat – insgesamt 508 Spiele.

„Die Eingewöhnungsphase dauert frustrierender Weise noch an“, schrieb das „Liverpool Echo“. Wirtz warte noch immer auf den großen Durchbruch, und Trainer Arne Slot müsse schnell herausfinden, wie er den offensiven Mittelfeldspieler am besten einsetzen könne. Der „Express“ hob auch ein paar gute Aktionen von Wirtz hervor, betonte aber: „Liverpool braucht noch viel mehr von einem Spieler, auf den sie so viel gesetzt haben. Wirkt nicht selbstbewusst.“

„Es war bisher schwer für ihn“, gesteht Rooney

Beim Klub genießt Wirtz öffentlich Rückendeckung. Trainer Slot lobt ihn stets für seinen Einsatz, auch die Mitspieler sind angetan vom deutschen Nationalspieler.

Die Experten weniger. Bereits vor der Partie Istanbul hatte der frühere englische Fußball-Nationalspieler Wayne Rooney große Zweifel an Wirtz geäußert. „Ich sehe nicht, wo er ins Team passt“, sagte der 120-malige Nationalspieler in seiner BBC-Radiosendung „The Wayne Rooney Show“ und stellte die Verpflichtung des deutschen Spielmachers grundsätzlich infrage: „Das war sehr viel Geld. Ich glaube, Wirtz schadet tatsächlich dem Gleichgewicht von Liverpool und der Art, wie sie spielen.“ Die Sendung war vor der Partie in Istanbul ausgestrahlt worden.

„Es war bisher schwer für ihn. Ich glaube, das ist unbestreitbar“, ergänzte der 39 Jahre alte Rooney, der einst für Liverpools Rivalen Manchester United und FC Everton auf Torejagd ging: „Wirtz ist wahrscheinlich derjenige, der bislang am wenigsten überzeugt hat, obwohl er so viel Talent hat.“

Zwar habe Wirtz „ganz okay gespielt“ und werde noch besser, so Rooney. Trotzdem sieht der Rekordtorschütze von Manchester United und der englischen Nationalmannschaft ein gravierendes Problem: „Ich habe schon viele Spieler gesehen, die in diese Liga gekommen sind und ihre Zeit gebraucht haben. Es liegt nicht am Preisschild. Es liegt nicht am Spieler oder an seinen Fähigkeiten. Ich sehe einfach nicht, wie er in das System von Liverpool passt.“

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