Erst vor einer Woche überrollt das kriselnde Hertha BSC das bis dahin unschlagbare Hannover 96, doch die Hauptstädter können den Rückenwind nicht nutzen: Am 6. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga verlieren die Hauptstädter sang- und klanglos. Der FC Schalke dagegen klettert - und ein Dorfklub steht mal wieder ganz oben.

Hertha BSC - SC Paderborn 0:2 (0:2)

Aufstiegsaspirant Hertha BSC kommt in der 2. Fußball-Bundesliga einfach nicht in Schwung. Eine Woche nach dem klaren Erfolg bei Hannover 96 kassierte die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl beim 0:2 (0:1) gegen den SC Paderborn den nächsten Rückschlag. Mit fünf Punkten aus sechs Spielen hinken die Berliner den eigenen Ansprüchen weiter hinterher. Der Schub aus dem überraschenden 3:0-Auswärtscoup bei Tabellenführer Hannover 96 ist damit blitzschnell verpufft.

Paderborn setzte sich derweil mit elf Zählern erst einmal in der erweiterten Spitzengruppe fest. Matchwinner der Ostwestfalen war Doppel-Torschütze Filip Bilbija (38. und 58., Handelfmeter). Viele Spieler der Berliner Mannschaft waren nach Vereinsangaben allerdings unterhalb der Woche durch Infektionen mit dem Coronavirus gestoppt worden und konnten bei den hochsommerlichen Temperaturen nicht an ihr Leistungsmaximum herankommen.

Die Gäste erwischten vor 44.718 Zuschauern im Olympiastadion den besseren Start. Bilbija vergab die erste gute Möglichkeit (3.). Die Hertha tat sich schwer, erst nach einer Viertelstunde kamen die Gastgeber etwas besser ins Spiel. In dieser kleinen Druckphase hatte Dawid Kownacki die beste Chance zur Führung, doch den Kopfball des Stürmers klärte Felix Götze auf der Linie (26.).

Den Berlinern mangelte es aber insgesamt an Tempo und Kreativität im Offensivspiel. Auch Kapitän Fabian Reese agierte in der ersten Halbzeit unauffällig. Die Führung der Gäste war daher nicht unverdient. Bilbija traf mit einem platzierten Linksschuss.

Die Hertha kam mit etwas mehr Schwung aus der Pause. Marten Winkler verzog nach einem Konter aber überhastet (52.). Bilbija hingegen blieb vom Elfmeterpunkt eiskalt.

1. FC Magdeburg - FC Schalke 04 0:2 (0:1)

Angeführt von Kapitän Kenan Karaman hat sich Schalke 04 in der Spitzengruppe zurückgemeldet. Beim 2:0 (1:0)-Erfolg beim 1. FC Magdeburg traf der 31-Jährige vor 27.424 Zuschauern in der ausverkauften Avnet Arena mit einem schönen Schlenzer (10.) und per Foulelfmeter (56.) und sorgte damit für den vierten Sieg im sechsten Saisonspiel für die Königsblauen.

Nach dem zuletzt enttäuschenden 0:1 gegen Holstein Kiel und lediglich fünf Toren aus den ersten fünf Spielen hatte Karaman vor dem Anpfiff bei Sky wieder mehr offensive Power von seiner Mannschaft gefordert. Die Gäste pressten hoch, spielten mit Zug zum Tor - und wurden durch den präzisen Schlenzer ihres Kapitäns aus 18 Metern früh belohnt.

Magdeburg hatte vor der Pause gute Gelegenheiten auf den Ausgleich, Alexander Nollenberger scheiterte mit der besten an Keeper Loris Karius (34.). Kurz nach der Pause stand der Stürmer vor seinem Treffer hauchzart im Abseits (46.).

Auf der anderen Seite ging Ron Schallenberg nach einer Ecke blutend zu Boden, Rayan Ghrieb hatte den Schalker Mittelfeldspieler bei einer Klärungsaktion mit dem Fuß im Gesicht getroffen. Schallenberg wurde behandelt und konnte mit einem Turban weitermachen, Schiedsrichter Felix Bickel entschied nach Ansicht der Bilder auf gefährliches Spiel und Elfmeter. Diesen verwandelte Karaman mittig zu seinem dritten Saisontor.

Eintracht Braunschweig - SV Elversberg 1:4 (1:2)

Die SV Elversberg hat für mindestens eine Nacht die Tabellenführung übernommen. Der Dorfklub, der in der vergangenen Saison sensationell erst in der Relegation den Aufstieg in die Bundesliga verpasst hatte, setzte sich in einer unterhaltsamen Partie mit 4:1 (2:1) bei Eintracht Braunschweig durch.

Die Gäste erwischten den besseren Start und gingen durch Younes Ebnoutalib in Führung (12.). Braunschweig berappelte sich schnell und glich nur acht Minuten später durch Erencan Yardimcis Kopfballtreffer aus (20.), ehe Jan Gyamerah per Linksschuss den zweiten Treffer für die abgezockten Saarländer erzielte (34.). Ebnoutalib machte mit seinem dritten Doppelpack in Serie alles klar (79.). Frederik Schmahl stellte den Endstand her (86.). In der zweiten Hälfte sah Eintracht-Mittelfeldspieler Robin Heußer vor 20.085 Zuschauern zurecht vom aufmerksamen Schiedsrichter Jarno Wienefeld die Gelb-Rote Karte (63.).

Von Beginn an ging es an der Hamburger Straße zur Sache. Elversberg versuchte es mit spielerischen Lösungen, Braunschweig setzte auf seine Wucht und den Speedvorteil des quirligen Christian Joe Conteh auf der linken Außenbahn. So erarbeiteten sich die Gastgeber Vorteile, das zweite Elversberger Tor veränderte dann aber das Momentum.

Nach dem Seitenwechsel drängte Braunschweig auf den Ausgleich und kam wie beim Freistoß von Mehmet Aydin (56.) zu Gelegenheiten. In Unterzahl wurde die Aufgabe dann aber deutlich schwieriger.

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