Daniel Weichel und sein Weg vom "Nerd" zur MMA-Legende
"Das Feuer ist wieder da, der Modus ein anderer", so beschreibt MMA-Urgestein Daniel Weichel seine Rückkehr in den Käfig. Der 40-Jährige bekommt dabei sowohl ein Heimspiel als auch erstmals die ganz große Bühne in Deutschland.
"Pionier", "Die Nummer eins in Deutschland", "Legende" - an Superlativen mangelt es nicht, wenn andere MMA-Profis über Daniel Weichel sprechen. Der 40-Jährige wird bei Oktagon 76 in Frankfurt (20. September, live auf RTL+) sein Comeback geben und damit seine erfolgreiche Karriere fortsetzen.
Mit 40 Jahren noch professionell MMA zu kämpfen, das ist ungewöhnlich. Je länger man sich in diesem knallharten Sport bewegt, desto eher droht ein Leistungseinbruch. Nicht so bei Weichel, der auf bislang 57 Profikämpfe kommt. Auch das ist schon ein kleiner Superlativ.
Er war bis 2023 noch bei Bellator, einer der besten Organisationen der Welt, aktiv. Dort beendete er auch seine Karriere. Dass er nun wieder zurückkehrt, hat auch viel mit Frankfurt zu tun. "Dadurch, dass ich immer im Ausland gekämpft habe, war das selten der Fall, dass meine Frau und meine Familie im Publikum waren! Jetzt sind sie dabei. Für mich war das ein entscheidender Punkt, dass ich das noch mal miterleben darf. Ein spektakuläres Event, direkt zu Hause", sagt Weichel im Interview mit ntv/RTL.
"Irgendein Freak, der kämpft"
Ein weiterer Grund für das Comeback ist die Entwicklung, die der Sport in Deutschland genommen hat. Weichel war in den vergangenen Jahren im Frankfurter Gym MMA Spirit bei Kämpfen von Christian Eckerlin oder Max Coga stets in deren Ecke. Er konnte aus nächster Nähe erleben, wie bei Rekord-MMA-Event fast 60.000 Menschen im Frankfurter Waldstadion mitfieberten und welche Atmosphäre eine ausverkaufte Festhalle mit sich bringt. "Dass diese Begeisterung bei den Menschen in Deutschland jetzt so enorm ist, das freut mich einfach extrem", sagt der Veteran.
Das sei am Anfang seiner Karriere noch ganz anders gewesen, betont er: "Kein Mensch kannte MMA. Ich war ein Nerd und für die meisten irgendein Freak, der kämpft. Aber ich fand es immer schön, den Leuten zu erklären oder zu zeigen, was ich mache." Nun würden mehr Menschen erkennen, anspruchsvoll MMA sei. Dass eine Kunst dahinterstecke, alles zu verbinden und im Käfig auch noch die Kontrolle zu behalten.
Das Feuer ist wieder da
Man merkt Weichel die wiederentfachte Leidenschaft an, wenn er über seinen Sport spricht. Er selbst sagt, das "Feuer" ist wieder da - so wie zu Beginn seiner Karriere. Der Modus sei aber ein anderer. "Es ging ja immer darum: Du kämpfst dich die Rangliste hoch und dann willst du einen Titel holen. Diesen Druck habe ich jetzt nicht. Es nur ums Kämpfen." Er wolle "das Beste abrufen", müsse aber nicht weiterschauen, als bis zu seinem Duell im Hauptkampf gegen den Franzosen Abou Tounkara.
In Frankfurt könnte das Publikum auch einen neuen Daniel Weichel zu Gesicht bekommen, auch wenn er schon durchblicken lässt, dass er bestimmt, was bei seinem Kampf passiert: "Ich freue mich einfach, neue Sachen mit einfließen zu lassen und mich auszuleben", sagt er. Er wolle wirklich frei sein im Käfig. "Ich will einfach alles machen, was ich machen möchte - nach meinen Bedingungen."
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke