Deutsche Basketballer retten sich ins EM-Viertelfinale
Die deutschen Basketballer ziehen ins Viertelfinale bei der Europameisterschaft ein. Doch Außenseiter Portugal verlangt dem Team um Dennis Schröder viel mehr ab als erwartet. Auch die Trefferquote ist miserabel. Erst ganz zum Schluss wird es deutlich beim 85:58.
Nach der schwächsten Turnierleistung hat sich Weltmeister Deutschland mit unerwartet viel Mühe ins Viertelfinale der Basketball-EM gequält. In der lettischen Hauptstadt Riga setzte sich der Goldkandidat bei der Rückkehr von Bundestrainer Àlex Mumbrú im Achtelfinale gegen Außenseiter Portugal nur dank eines starken Schlussviertels mit 85:58 (31:32) durch, in der Runde der letzten acht dürfte eine solche Leistung kaum reichen. Am Mittwoch geht es auf dem Weg Richtung Medaille gegen Italien oder Slowenien.
"Ich wünschte, wir wären mit etwas mehr Aggressivität rausgekommen. Das hat gezeigt, dass wir eine sehr tiefe Mannschaft haben. Alle, die den Court berührt haben, haben zum Sieg beigetragen", sagte Schröder nach der Partie. Auch Trainer Alan Ibrahimagic sah ein kompliziertes Spiel: "Es war nicht leicht. Portugal hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Wenn man nicht trifft, wird man ein bisschen nachdenklich." Bei der Rückkehr von Bundestrainer Alex Mumbru teilten sich Ibrahimagic und sein Chef an der Seitenlinie die Aufgaben.
Mumbrú, der die gesamte Vorrunde in Tampere/Finnland wegen einer Erkrankung verpasst hatte und von Assistenzcoach Ibrahimagic vertreten worden war, musste lange zittern. Franz Wagner und Dennis Schröder (jeweils 16 Punkte) waren in der Arena Riga die besten Scorer für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB), die fast nichts von der Dreierlinie traf. Zum zehnten Mal steht ein DBB-Team im Viertelfinale einer EuroBasket.
Anfangsphase total zäh - Rückstand
Schröder hatte die perfekt verlaufene Vorrunde mit fünf klaren Siegen schnell abgehakt. "Es ist geil, dass wir alle Spiele gewonnen haben. Aber das hat uns noch nichts gebracht", betonte der Kapitän und sah vor dem Start in ein "neues Turnier" mit Blick auf das Leistungsvermögen "noch sehr viel Luft nach oben". Doch statt einer Steigerung trat das Gegenteil ein gegen Portugal, das erstmals in einer EM-Finalrunde stand.
Die Anfangsphase verlief mehr als zäh, von der Dreierlinie fielen beim deutschen Team selbst offenste Würfe nicht, die Quote war miserabel. Da Portugal noch schlechter traf, hieß es nach dem ersten Viertel 17:12. Und der Favorit suchte erfolglos nach offensivem Rhythmus, die Portugiesen nutzten die bislang schwächste Phase des Mumbrú-Teams im Turnierverlauf und gingen in Führung (22:21/14. Minute). Die Dreierquote lag zur Pause bei unterirdischen sechs Prozent, aus dem Feld war sie ebenfalls schwach, erstmals seit EM-Beginn gab es beim Gang in die Kabine einen Rückstand.
"Wir müssen einen Gang höher schalten", forderte Ibrahimagic, der sich mit dem Spanier Mumbrú an der Seitenlinie abwechselte, bei MagentaSport. Der schlechte Start habe das Team nervös gemacht und für Verkrampfung gesorgt, "die Wichtigkeit des Spiels ist im Hinterkopf. Wir brauchen ein bisschen mehr Lockerheit." Davon war nichts zu sehen, es wurden Erinnerungen an die Zitterspiele bei der EM 2022 (Achtelfinale gegen Montenegro) und WM 2023 (Viertelfinale gegen Lettland) wach.
Maodo Lo bricht den Bann
Nach 22 vergebenen Dreiern in Serie brach Maodo Lo den Bann, einen Schub gab das Erfolgserlebnis dem Favoriten nicht. Portugal um Neemias Queta, 2024 NBA-Champion mit den Boston Celtics, ließ sich nicht abschütteln. Vor dem Schlussviertel stand es 52:51, alles war offen, dann kam die Wende. Dreier fielen, besonders bei Lo, es gelang ein 13:0-Lauf zum 65:51 (34.), Portugal hatte nun keine Antwort mehr.
Das deutsche Team war mit einem Schnitt von 105,8 Punkten pro Spiel durch die Vorrunde spaziert, der Vorsprung betrug im Schnitt 32,8 Punkte, ein Aus gegen den Weltranglisten-56. wäre eine Sensation gewesen. Bei der EM 2022 war die DBB-Auswahl im Halbfinale am späteren Titelgewinner Spanien gescheitert und hatte sich am Ende in Berlin mit Bronze begnügen müssen. Diesmal soll mehr her, möglichst die zweite Goldmedaille nach München 1993.
Am Sonntag (17.30 Uhr/MagentaSport) entscheidet sich, ob es im Viertelfinale gegen die Italiener oder die Slowenen um NBA-Superstar Luka Doncic (Los Angeles Lakers) gehen wird.
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