Tennisstars treten zum neuen "Battle of the Sexes" an
1973 sorgt ein "Kampf der Geschlechter" zwischen der damaligen Weltranglistenersten Billie Jean King und Ex-Tennisprofi Bobby Riggs für Aufmerksamkeit. In der Folge kommt es immer wieder zu Duellen zwischen den Geschlechtern, nun steht offenbar eine hochkarätige Neuauflage bevor.
Das direkte Duell Mann gegen Frau ist im Sport selten, im Tennis ist es auf Wettkampfniveau überhaupt nicht vorgesehen. Und doch kommt es alle paar Jahrzehnte in Schaukämpfen zum Kräftemessen der Geschlechter, das einst zig Millionen Menschen vor die TV-Geräte lockte. Anfang nächsten Jahres ist es mal wieder so weit, zwei große Stars des Tennis werden gegeneinander antreten: Wie der derzeit verletzte einstige Topspieler Nick Kyrgios verkündete, wird er im Januar gegen die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka antreten - und ist siegessicher. "Sabalenka ist großartig, sie ist eine Persönlichkeit und eine Spielerin von der Art, die wirklich glaubt, dass sie gewinnen kann. Aber ehrlich, sie wird mich nicht schlagen", sagte der Australier im Podcast von Tennisprofi Alexander Bublik zum anstehenden "Kampf der Geschlechter".
Kyrgios, einst die Nummer 13 der Welt, ist seit Monaten dauerverletzt, sein letztes offizielles Match bestritt er im März. Große Sorgen vor dem Showkampf macht sich der Australier allerdings nicht. "Muss ich da wirklich 100 Prozent geben?", fragt er im Podcast mit Bublik. 6:2 werde er Sabalenka schlagen - obwohl die Regeln zugunsten Sabalenkas angepasst werden würden: "Ein kleineres Spielfeld, jeweils nur ein Aufschlag. Meine Aufschlagfelder sind außerdem kleiner", erklärte Kyrgios zum Duell, das in Hongkong stattfinden soll.
Sabalenka, die bei den aktuell laufenden US Open locker ins Halbfinale eingezogen ist, äußerte sich noch nicht zu dem Duell. Die Belarussin hatte bei den US Open im vergangenen Jahr in Sachen Geschwindigkeit alle in den Schatten gestellt: Mit durchschnittlich 129 Kilometern pro Stunde prügelte sie ihre Vorhände ins Feld - da konnten auch die männlichen Topstars Jannik Sinner (126 km/h) und Carlos Alcaraz (127 km/h) nicht mithalten.
"Muttertagsmassaker" und gewaltige Quoten
Das Match zwischen der dreifachen Grand-Slam-Siegerin Sabalenka und Kyrgios soll offenbar die neueste Auflage der "Battle of the Sexes"-Serie werden. Drei offizielle Matches fanden unter diesem Label bereits statt: Das erste Match 1973, nachdem der 55-jährige Bobby Riggs behauptete, er könne immer noch jede Top-Spielerin schlagen - und deren Spiel als "minderwertig" bezeichnete.
Riggs, der 1951 seine Profikarriere beendet hatte, bot der Weltranglistenersten Billie Jean King an, ein Show-Match zu spielen - doch King lehnte ab. Stattdessen nahm ihre australische Rivale Margaret Court das Angebot an, in einem Jahr, in dem sie die Australian Open und die French Open gewann. Riggs gewann das Spiel in zwei Sätzen mit 6:2 und 6:1 - das ungleiche Duell ging als "Muttertagsmassaker" in die Geschichte des Tennis ein.
Wenige Monate später kam es doch noch zum Duell zwischen Riggs und King - und zum mit Abstand eindrucksvollsten "Battle of the Sexes". Im September 1973 zerlegte King den völlig überforderten Riggs im Astrodome in Houston in drei Sätzen mit 6:4, 6:3 und 6:3. Schätzungsweise 90 Millionen Menschen verfolgten das Match weltweit, die Zuschauerzahl von 30.472 ist bis heute die höchste für ein Tennismatch in den Vereinigten Staaten.
1992 trat die damals 35-jährige Martina Navratilova im Caesars Palace in Las Vegas in einem "Battle of Champions" gegen den 40-jährigen Jimmy Connors an. Nach hybriden Regeln, bei denen Navratilova zusätzlich zum Einzelfeld die Hälfte der Doppelfelder bespielen durfte und Connors nur einen Aufschlag pro Punkt hatte, gewann Connors in zwei Sätzen mit 7:5 und 6:2.
"Ich tauchte angemessen entspannt auf"
Legendär ist auch das ungleiche Duell, das sich der deutsche Profi Karsten Braasch 1998 mit den Williams-Schwestern Serena (damals 16 Jahre alt und spätere 23-fache Grand-Slam-Siegerin) und Venus (18) in Melbourne lieferte. Serena Williams hatte kurz zuvor verkündet, Männer außerhalb der Top 200 zu schlagen. Braasch, damals auf Position 203 notiert, nahm an. Der Deutsche, der für seinen unkonventionellen Aufschlag berühmter war als für gewaltige sportliche Erfolge, spielte gegen beide unter Ausschluss der Öffentlichkeit jeweils einen Satz - und gewann 6:1, 6:2. Während mehrerer Seitenwechsel rauchte der Deutsche, der sich damals in den Endzügen seiner Karriere befand.
"Die Vorbereitung ist wichtig. Man muss sich erinnern, dass solch ein Spiel unbeschwert ist. Es zu ernst zu nehmen, wäre ein Fehler. Meine Trainingsvorbereitung beinhaltete eine gemütliche Runde Golf am Morgen gefolgt von einigen Radlern. Ich tauchte auf dem Platz angemessen entspannt auf", verkündete Braasch hinterher.
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