Box-Legende Joe Bugner ist tot
Joe Bugner kämpfte gegen die größten Namen der Schwergewichts-Ära. Auch wenn er die Fights gegen Muhammad Ali oder Joe Frazier verlor, wurde der Brite zu einer Legende. Nach der Karriere versuchte er sein Glück als Schauspieler. Mit 75 Jahren ist nun in einem Pflegeheim gestorben.
Die britische Box-Welt trauert um eine ihrer kontroversesten Legenden: Joe Bugner ist im Alter von 75 Jahren gestorben, wie unter anderem "BBC" berichtet. Der gebürtige Ungar war als Geflüchteter nach England gekommen und stieg dort zum Schwergewichts-Star auf. Bugners Name wird für immer mit jenem historischen Märzabend 1971 in Wembley verbunden bleiben, als er drei Tage nach seinem 21. Geburtstag Henry Cooper besiegte.
Für Bugner wurde dieser Sieg zum Fluch seines Lebens. "Ich wünschte, ich hätte diesen Kampf nie gehabt", sagte er später. Seine sportlichen Qualitäten zeigen sich in anderen Duellen deutlicher. 1973 und 1975 trat er gegen Muhammad Ali in einem WM-Kampf an. In beiden Duellen unterlag er deutlich, ging aber über die volle Rundenanzahl mit. Auch gegen Joe Frazier lieferte er 1973 einen epischen Kampf ab. Diese Duelle gegen die größten Namen der Schwergewichts-Ära belegten sein Können, auch wenn er als Verlierer aus dem Ring ging.
1971 und zwei Jahre später besiegte Bugner den mittlerweile auch verstorbenen deutschen Boxer Jürgen Blin zweimal im Kampf um den Europameistertitel. Bugner feierte in seiner Karriere 69 Siege, kassierte 13 Niederlagen und holte ein Unentschieden.
Nach dem Ende seiner ersten Ehe mit Melody Bowd 1978 zog Bugner nach Los Angeles zu der australischen Journalistin Marlene Carter, die er bei einer Party der Film-Ikone Joan Collins kennengelernt hatte. In Beverly Hills pflegte das Paar Freundschaften zu Dean Martin, Gene Kelly und Frank Sinatra. Tom Jones war Trauzeuge bei ihrer Hochzeit 1978.
Nach seiner Sport-Karriere versuchte er sich als Schauspieler in verschiedenen Filmen und TV-Serien. Er spielte 1994 neben Jean-Claude Van Damme und Kylie Minogue im Action-Thriller Street Fighter mit. Der Boxer stand zudem in mehreren Filmen neben Bud Spencer vor der Kamera, bevor er nach Australien übersiedelte, wo er als "Aussie Joe" bekannt wurde.
Spätes Comeback und schwere Jahre
In Australien kaufte das Paar ein Weingut, doch das Geschäft scheiterte. Der finanzielle Drucktrieb Bugner mit über 40 Jahren zurück in den Ring. 1998 eroberte er im Alter von 48 Jahren noch einmal einen WM-Titel, allerdings die wenig angesehene WBF-Version. 2009 trat er in der TV-Show "I'm a Celebrity... Get Me Out of Here" (die britische Version des Dschungelcamps) auf. 2013 veröffentlichte er seine Autobiografie "Joe Bugner, My Story".
Bugner verbrachte seine letzten Jahre mit Demenz in einem Pflegeheim in Brisbane. Er hinterlässt drei Kinder aus seiner ersten Ehe. Der britische Promoter Frank Warren, der schon Tyson Fury vertreten hatte, sprach von traurigen Nachrichten und würdigte Bugner in einem Beitrag auf der Plattform "X" als großartigen Mann.
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