In der Bundesliga startet die spektakuläre Füchse-Jagd
Der Supercup-Krimi lieferte einen Vorgeschmack, was Handball-Fans in dieser Jubiläumssaison erwarten können. Ein früherer Champion hat gleich mehrere Nationalspieler verpflichtet, um in der 60. Bundesliga-Spielzeit die Favoriten aus Berlin und Magdeburg zu ärgern. Vor dem Start der HBL-Saison: Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Wer sind die Favoriten?
Nur einen Punkt lagen die Füchse Berlin am Ende der Vorsaison vor dem großen Erzrivalen SC Magdeburg. Im Finale der Königsklasse unterlag der Hauptstadt-Klub dem SCM. Vieles deutet darauf hin, dass der Kampf um die Meisterschaft auch diesmal zu einem Duell zwischen den Klubs wird. "Die Ausgangssituation ändert sich, weil wir nicht mehr Jäger sind, sondern der Gejagte. Darauf müssen wir psychologisch vorbereitet sein", sagte Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar.
Rekord-Champion THW Kiel um DHB-Keeper Andi Wolff und die SG Flensburg-Handewitt versuchen, ihre einstige Dominanz zurückzuerobern. Die SG hat dafür gleich mehrere deutsche Nationalspieler verpflichtet. Die Meisterschaft mit diesem Team sei möglich, ließ Trainer Ales Pajovic die Konkurrenz wissen. Flensburg wartet seit 2019 auf einen HBL-Titel, Kiel hielt die Meisterschale letztmalig 2023 in den Händen.
Die MT Melsungen, die in der zurückliegenden Spielzeit lange die Tabelle anführte, gehört mittlerweile auch zu den Titelkandidaten. "Früher gab es einen Zweikampf oder Dreikampf um den Titel, nun gibt es mindestens eine Sechsergruppe, die Meister werden kann", sagte Bundestrainer Alfred Gislason.
Welche Teams kämpfen ums Überleben?
Traditionell gehören die Aufsteiger immer zum Kreis jener Mannschaften, die besonders stark um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Das wären in diesem Jahr der Bergische HC und der GWD Minden.
Teams wie die HSG Wetzlar, der TVB Stuttgart oder der HC Erlangen sind nach der Vorsaison und vielen sportlichen Rückschlägen ebenfalls gewarnt. Entsprechend zurückhaltend äußert man sich zu den Saisonzielen. "Die Hybris, jetzt schon wieder hochtrabende Ziele zu stecken, haben wir nicht. Ich sage ganz platt, dass wir uns so schnell wie möglich von den Abstiegsplätzen entfernen wollen", sagte HC-Aufsichtsratschef Carsten Bissel der "Süddeutschen Zeitung".
Was sind die Top-Transfers?
Publikumsliebling Juri Knorr ist weg aus Deutschland. Von den Rhein-Neckar Löwen ging es für den Nationalspieler nach Dänemark zu Aalborg Handbold. Innerhalb der Liga sorgte der Transfer von Torschützenkönig Marko Grgic aus Eisenach nach Flensburg für Schlagzeilen - auch, weil der Wechsel ursprünglich erst im Sommer 2026 geplant war. Beim Nord-Klub trifft Grgic auf seinen DHB-Kollegen Luca Witzke, der zuletzt für den SC DHfK Leipzig spielte.
Die Füchse Berlin haben in dem fünfmaligen Champions-League-Sieger Aitor Ariño vom FC Barcelona und dem norwegischen Rückraumspieler Tobias Grøndahl vielversprechende Akteure verpflichtet. Der THW Kiel holte in Gonzalo Pérez de Vargas einen Weltklasse-Torhüter. Aufgrund einer Verletzung wird sein Debüt allerdings noch etwas auf sich warten lassen.
Nach der längeren Doping-Sperre von Nikola Portner nahm Magdeburg den kroatischen Torhüter Matej Mandic vorzeitig unter Vertrag. Den isländischen Nationalspieler Elvar Örn Jonsson, der im Angriff und in der Abwehr eine wichtige Rolle spielen kann, bezeichnete Coach Bennet Wiegert als Schlüsseltransfer.
Jetzt aber zu den Spitzenspielen, und wo laufen die überhaupt?
Das Spitzenspiel zwischen dem Champion aus der Hauptstadt und dem Vizemeister aus Magdeburg steigt bereits am 6. September in Berlin. Der THW muss am 11. Oktober in Flensburg zum Nordderby antreten. Spannung versprechen zudem Kiel gegen Melsungen eine Woche später und Hannover-Burgdorf gegen Magdeburg am 26. Oktober.
Die letzten Spiele des Jahres werden am 26. und 27. Dezember ausgetragen, ehe die Bundesliga wegen der Europameisterschaft 2026 pausiert. Mitte Februar geht es weiter, das Saisonfinale ist für den 7. Juni terminiert. Der Streamingdienst Dyn ist weiterhin Medienpartner der HBL. Dort sind neben allen 306 Bundesligaspielen auch die Partien der 2. Bundesliga, des DHB-Pokals sowie der internationalen Klub-Wettbewerbe zu sehen. Zudem zeigt "Welt.TV" sonntags eine Partie. Ausgewählte Spiele laufen auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.
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