Borussia Dortmund steht doch kein Machtkampf bevor. Der Herausforderer von Hans-Joachim Watzke, Reinhold Lunow, verzichtet auf eine Kampfkandidatur.

Seit Ende Mai tobte bei Borussia Dortmund ein erbitterter Machtkampf um das Präsidentenamt, nun wird der Fußball-Bundesligist etwas entspannter der Mitgliederversammlung im November entgegensteuern: Der bisherige Amtsinhaber Reinhold Lunow hat seine Kandidatur nach Informationen von RTL/ntv zurückgezogen. Damit wird der langjährige Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke voraussichtlich zum neuen Präsidenten des BVB gekürt. Lunow bestätigte dies auf X.

Lunow, der 2002 auf Reinhard Rauball gefolgt war, will den Klub nun vor den Verwerfungen einer weiteren Zuspitzung des Machtkampfes bewahren. "In ausführlichen Gesprächen mit Hans‑Joachim Watzke, der sein Interesse am Präsidentenamt bekundet hat, habe ich von ihm das Versprechen erhalten, die genannten Punkte im Falle seiner Wahl zum Vereinspräsidenten zu berücksichtigen", schreibt der Amtsinhaber in einer Erklärung. "Borussia Dortmund darf in Zeiten des Wandels seine Identität nicht verlieren. Dazu gehören die Pflege unserer Werte und Tradition sowie der bedingungslose Zusammenhalt in der Borussia‑Familie."

Watzkes ehemaliger Freund Lunow hatte nach dem Ende der vergangenen Saison überraschend angekündigt, entgegen seiner bisherigen internen Zusagen doch noch einmal zur Wahl antreten zu wollen. Das Thema hatte den BVB über die Sommerpause begleitet und aufgewühlt. "Meine Aufgabe ist es, die bestmögliche Lösung für den Verein zu gewährleisten, und es gab und gibt Entwicklungen, die ich wahrnehme, bewerte und entsprechende Schlussfolgerungen ziehe. Ich werde damit der Verantwortung des Amtes gerecht", sagte der 72 Jahre alte Mediziner Lunow dem Portal "schwatzgelb.de" zu seinem Sinneswandel. Ein Dorn im Auge war Lunow dabei unter anderem die fortschreitende Kommerzialisierung des Klubs und der Riss, den der höchst umstrittene Sponsoringdeal mit dem Rüstungsgiganten Rheinmetall durch den Klub getrieben hatte.

Lunow ist noch für drei Jahre Teil des Aufsichtsrates des Bundesligisten und will auch aus diesem Gremium heraus die Geschicke des Klubs mitgestalten.

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