Nach dem großen Abschied für Mats Hummels wird es bei Borussia Dortmund schnell ernst. Personalsorgen drücken die Stimmung, denn Niklas Süle fällt lange verletzt aus, wie eine Diagnose nun offenlegt. BVB-Coach Niko Kovac gerät unter Druck.

Mats Hummels wollte nach der großen BVB-Nostalgieshow nicht zu lange feiern - "ein wichtiges Padel-Match" am Montag ging vor. Der Weltmeister von 2014 hat seine Prioritäten wenige Monate nach seinem Karriere-Ende längst neu gesetzt, dabei hätte er eigentlich gleich in Dortmund bleiben können: Durch die erneute Verletzung von Niklas Süle gehen der Borussia vor dem Saisonstart die Innenverteidiger aus.

"Mats hat hier heute einen super Abschied bekommen", sagte Trainer Niko Kovac und lachte bei der Frage, "deswegen ist das klar, dass das keine Zukunft hat." Süle, beim 1:2 gegen Juventus Turin verletzt ausgewechselt, "werden wir in die Röhre schicken." Heraus kam dabei am Nachmittag eine bittere Diagnose: Wadenverletzung. Ausfallzeit: zwei Monate.

Der Ausfall trifft den BVB dort, wo er momentan ohnehin verwundbar ist. In der Offensive herrscht Gerangel um die Startplätze, aber in der Abwehr wird es eng: Nico Schlotterbeck (Meniskusriss, Comeback wohl im Oktober) und Kapitän Emre Can (anhaltende Adduktorenprobleme) fallen innen aus. Für das Pokalspiel beim Drittligisten Rot-Weiss Essen am kommenden Montag "in sensationeller Atmosphäre" (Kovac) bleiben Waldemar Anton und Filippo Mané.

Kovac hat Startelf "nicht in Stein gemeißelt"

"Wir müssen Ruhe bewahren, alles gut", sagte Kovac: "Wir werden schon die richtigen Lösungen finden." Auch vorne: "Der Konkurrenzkampf ist da, das ist schön, das freut mich", betonte der Trainer, im positiven Sinne bereite ihm dies "schon ein bisschen Kopfschmerzen. Aber wir sind bei einem Spitzenklub, jeder, der hier unterschreibt, muss wissen, dass sein Mitspieler auch gut ist." Gegen Juventus unterstützte Karim Adeyemi den gesetzten Stürmer Serhou Guirassy, Julian Brandt und der spätere Torschütze Maximilian Beier wurden eingewechselt.

Kovac hält die Türe offen. Seine Startelf sei "noch nicht in Stein gemeißelt", betonte er, zwei, drei Positionen seien offen. "Nach der Verletzung von Niki wird sich sicher auch noch ein bisschen was ergeben."

Den Innenverteidiger Hummels, der unter anderem mit einem großen Graffito auf einer der Betonsäulen des Signal-Iduna-Parks geehrt wurde, müsste Kovac wohl von der Südtribüne zerren. Denn Hummels will sich unbedingt in naher Zukunft unerkannt unter die Fans mischen - mit hochgeschlagenem Kragen und großer Sonnenbrille. "Es wird einen Inkognito-Besuch auf der Süd geben. 100 Prozent", sagte er.

Hummels will normales Privatleben

Aus der Öffentlichkeit aber will sich Hummels raushalten. "Ich habe diese Selbstbestimmung schon seit einigen Jahren herbeigesehnt. Ich werde versuchen, ein normales Privatleben - aus der Öffentlichkeit zurückgezogen - zu führen. Darauf freue ich mich sehr", sagte er. Ausnahme: sein neuer TV-Experten-Job bei Prime Video.

Irgendwann wird Hummels in anderer Funktion wohl zum BVB zurückkehren. "Das ist eine Option, die ich mir gut vorstellen kann und die sehr wahrscheinlich ist", sagte der 36-Jährige: "Aber für mich steht noch nicht fest, in welche Richtung es gehen wird. Dieser Gedanke soll sich in den kommenden Monaten entwickeln."

Erst einmal, sagt Hummels, wolle er "über Jahre nichts" machen.

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