Sie ging als krasse Außenseiterin auf den Platz. Die zweite Runde des Tennisturniers in Cincinnati erreicht zu haben, war bereits ein Erfolg für Ella Seidel. Die 20 Jahre alte deutsche Tennishoffnung hatte sich schließlich schon in der Runde zuvor als Underdog gegen die Russin Polina Kudermetowa durchgesetzt. Jetzt hieß es: Sie, die Nummer 124 der Welt, gegen die Amerikanerin Emma Navarro, Elfte der Weltrangliste.

Und der jungen Deutschen gelang die Sensation: Sie warf die an Nummer acht gesetzte Navarro raus und feierte damit beim letzten Masters-Turnier vor den US Open den größten Erfolg ihrer Karriere. Und das, obwohl sie im dritten und entscheidenden Satz bereits deutlich zurücklag.

Die Hamburgerin, die sich einst gegen Hockey und für Tennis entschieden hatte, gewann den ersten Satz 6:4, musste den zweiten dann aber mit 1:6 der Favoritin überlassen. Im dritten Durchgang lag sie bereits mit 1:4 zurück, alles sah nach dem erwarteten Sieg für Navarro aus – doch dann drehte Seidel die Partie. Mit 6:4, 1:6, 6:4 ging sie schließlich als Gewinnerin vom Platz. „Ein hart erkämpfter Sieg“, schrieb sie bei Instagram.

Ella Seidel über Erfolge und Träume

Seidel steht durch diesen Erfolg in der dritten Runde des mit rund 5,2 Millionen US-Dollar (etwa 4,5 Millionen Euro) dotierten WTA-Turniers im US-Bundesstaat Ohio und bekommt es nun mit der an der Nummer 29 gesetzten Amerikanerin McCartney Kessler zu tun. Laura Siegemund, Eva Lys und Tatjana Maria sind bereits ausgeschieden – Seidel ist die letzte verbliebene deutsche Spielerin in Cincinnati.

Die Hamburgerin feierte bei den Juniorinnen ihren größten Erfolg mit dem Viertelfinale in Wimbledon 2022, im Doppel erreichte sie an der Seite von Carolina Kuhl das Finale der US Open. 2023 gab sie durch eine Wildcard bei den Hamburg European Open ihr Debüt im Damenfeld auf der WTA-Tour, verlor aber in der ersten Runde gegen Jule Niemeier. Anfang 2024 schaffte sie es bei den Australian Open dann zum ersten Mal ins Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.

Wohin die Reise im Profi-Tennis einmal gehen soll? Die Top Ten und ein Grand-Slam-Turniersieg seien ihr Traum, wurde sie im Alter von 15 Jahren in einem Porträt der Stiftung Leistungssport Hamburg zitiert: „Mein Traum wäre es, die French-Open zu gewinnen, denn Sand ist mein Lieblingsbelag.“

Mittlerweile schlägt sie sich auch auf dem Hartplatz sehr gut, wie in Cincinnati zu bewundern ist.

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