Das EM-Aus hat bei den Schweizer Fußballerinnen für große Emotionen gesorgt. Abwehrspielerin Nadine Riesen von Eintracht Frankfurt trat mit Tränen in den Augen vor die Kameras. „Ich habe mir eigentlich vorgenommen, nicht zu weinen“, sagte die 25-Jährige schluchzend nach dem 0:2 im Viertelfinale gegen Topfavorit Spanien. „Die Fans sind alle unglaublich gewesen. Wir hätten ihnen einfach viel mehr geben wollen.“

Es sei angesichts der tollen Unterstützung im Berner Wankdorfstadion die wohl schönste Niederlage ihrer Karriere, bejahte Riesen eine entsprechende Frage. Die EM-Gastgeberinnen hätten die Fans mit einem Weiterkommen gerne „noch stolzer“ gemacht, sagte sie. „Wir haben alles gegeben, es ist ultra anstrengend gewesen.“

Die Sensation, auf die das Gros der 29.734 Zuschauer in der ausverkauften Arena gehofft hatte, verhinderten Tore von Athenea del Castillo (66. Minute) und Claudia Pina (71.). Selbst zwei verschossene Elfmeter durch Mariona Caldentey (9.) und die zweimalige Weltfußballerin Alexia Putellas (88.) konnten sich die klar überlegenen Spanierinnen leisten.

„Ich bin einfach nur müde“, sagt die Schweizer Nationaltrainerin

Nach dem Abpfiff feierten die Fans ihre „Nati“ dennoch frenetisch, mit Sprechchören und Jubelwelle, während Spaniens Weltmeisterinnen sogar ein Spalier für die Gastgeberinnen bildeten. „Es ist extrem schwierig, das jetzt in Wörter zu fassen, aber ich bin auch unheimlich glücklich und stolz“, sagte Kapitänin Lia Wälti: „Auch wenn wir heute verloren haben.“

Die 32 Jahre alte Mittelfeldspielerin des FC Arsenal hob hervor, welche Euphorie das Team im Land ausgelöst habe. Man haben in der Schweiz extrem viel bewegen können in den paar Wochen, schwärmte Wälti. „Es ist ein Traum, und wir haben das wirklich in vollsten Zügen genossen.“

Nationaltrainerin Pia Sundhage prophezeite der Schweiz eine „große Zukunft“ angesichts talentierter Spielerinnen wie Iman Beney oder Sydney Schertenleib (beide 18). Befragt nach ihrer eigenen Zukunft - Sundhages Vertrag läuft bis Endes dieses Jahres - sagte die 65-Jährige, sie müsse jetzt erstmal schlafen. „Ich bin einfach nur müde.“

Für die Spanierinnen geht es am Mittwoch im Halbfinale in Zürich weiter (21.00 Uhr, im Sport-Ticker der WELT). Dort trifft die Auswahl von Cheftrainerin Montse Tomé auf Deutschland oder Frankreich. Beide Team treffen an diesem Samstagabend aufeinander (21.00 Uhr, ebenfalls im Sport-Ticker der WELT). In ein EM-Finale schafften es die spanischen Fußballerinnen in ihrer Geschichte bisher nicht.

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