Die Bayern hätten Leverkusens Rekordtransfer verhindern können
Florian Wirtz kam im ersten Spiel nach seinem Wechsel zum FC Liverpool noch nicht zum Einsatz. Im Test gegen Preston North End (3:1) am vergangenen Wochenende gehörte der Jungstar noch nicht zum Aufgebot.
Sein ehemaliger Klub Bayer Leverkusen hat derweilen Ersatz für Wirtz gefunden: Vor dem Start ins Trainingslager nach Brasilien verpflichtete der Klub Malik Tillman vom niederländischen Meister PSV Eindhoven. Der 23 Jahre alte US-Nationalspieler erhält einen Vertrag bis 2030.
Tillman, gebürtiger Nürnberger, soll die Lücke im offensiven Mittelfeld füllen, die durch den Abgang von Wirtz entstanden ist. In der vergangenen Saison glänzte Tillman mit 16 Toren und fünf Vorlagen in 34 Pflichtspielen für Eindhoven.
„Mit Malik Tillman haben wir eine weitere spielstarke und sehr torgefährliche Offensivkraft für uns gewonnen“, sagte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes. „Er kann im Mittelfeld variabel die Zehner- und die Achter-Position bekleiden; unser Offensivspiel bekommt durch Maliks Dynamik einen ganz neuen Impuls.“
Eindhoven hatte Kaufoption für zwölf Millionen Euro
Medienberichten zufolge soll Tillman rund 35 Millionen Euro Ablöse kosten. Damit wäre der US-Amerikaner einer der kostspieligsten Zugänge der Vereinsgeschichte.
Der FC Bayern hätte den Deal offenbar verhindern – und Tillman holen können. Denn Tillman wurde einst von den Münchnern ausgebildet, 2015 war er von Greuther Fürth nach München gewechselt. Als er im Sommer 2023 zunächst für ein Jahr an Eindhoven verliehen wurde, sollen sich die Münchner gleich mehrere Vertrags-Optionen gesichert haben. Das berichtet „Bild“.
Demnach hatte Eindhoven hatte für den Sommer 2024 eine Kaufoption von rund zwölf Millionen Euro und nutzte diese. Die Bayern soll für diesen Fall die Möglichkeit gehabt haben, Tillman für eine niedrige einstellige Millionensumme sofort zurückzukaufen. Doch von dieser Klausel machten sie bekanntlich keinen Gebrauch.
Für diesen Sommer soll Bayern nun eine weitere Klausel gehabt haben, um Tillman (Marktwert laut „transfermarkt.de“: 32 Millionen Euro) für rund 35 Millionen Euro zurückzuholen – ohne dass Leverkusen etwas dagegen hätte tun können.
Für den Fall, dass Eindhoven Tillman für eine Summe unter diesen 35 Millionen Euro an einen anderen Verein verkaufen hätte wollen, soll Bayern zudem ein sogenanntes Matching Right gehabt haben: Eindhoven hätte die Münchner über den abgemachten Verkaufspreis informieren müssen und die Bayern hätten dann ein Vorrecht gehabt, um Tillman für dieselbe Summe zu kaufen. Auch da wäre Leverkusen machtlos gewesen.
Dass die Bayern offenbar keine dieser Klauseln genutzt haben, ist spannend. Denn Tillman hat in der vergangenen Saison überzeugt. In der Champions League gelangen ihm etwa in sechs Einsätzen drei Tore und zwei Vorlagen.
Dazu kommt, dass der gebürtige Nürnberger sowohl im offensiven Mittelfeld als auch auf dem linken Flügel spielen kann – zwei Positionen, auf denen der Rekordmeister nach den Abgängen von Thomas Müller (kein neuer Vertrag), Leroy Sané (ablösefrei zu Galatasaray Istanbul) und Mathys Tel (für rund 35 Millionen Euro zu Tottenham) derzeit nach Verstärkungen sucht. Doch Sportvorstand Max Eberl und Sportchef Christoph Freund entschieden sich gegen Tillman.
In „Bild“ hatte Tillman im November 2024 gesagt, sich eine Rückkehr zum FC Bayern gut vorstellen zu können: „Ich will kein Geheimnis daraus machen: Eine Rückkehr zu Bayern ist für mich weiterhin ein Traum und ein großes Ziel.“
Dass die Bayern sich letztlich gegen eine Rückholaktion entscheiden haben, kam für Tillman jedoch nicht unerwartet. Auf Nachfrage sagte er am vergangenen Samstag: „Nein, ich bin nicht wirklich überrascht. Es lag an ihnen. Sie haben tolle Spieler. Sie hatten die Möglichkeit, aber sie haben sie nicht wahrgenommen. Es hat mich nicht wirklich beschäftigt.“
Tillman freut sich auf die Rückkehr nach Deutschland. „Bayer Leverkusen hat schon immer tollen Fußball gespielt“, sagt er, „aber in den zurückliegenden vier, fünf Jahren ist dieser Verein noch einmal enorm gewachsen und interessant geworden für viele Spieler.“
Er stand kürzlich noch im Finale um den Gold Cup gegen Mexiko (1:2) und stößt im Trainingslager in Brasilien auf sein neues Team. Bayer hatte in der Woche zuvor in São Paulo eine neue Fußballakademie eröffnet.
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