Erstmals nach seiner schweren Verletzung im Viertelfinale der Klub-WM in den USA hat sich Jamal Musiala zu Wort gemeldet. Auf Instagram postete der Jungstar des FC Bayern und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch ein Video. Darin ist er offenbar vor der Unfallklinik in Murnau bei München zu sehen, wo er operiert wurde.

In dem Video sagt Musiala: „Ich möchte mich für die großartige Unterstützung bedanken, die ich von euch allen erhalten habe. Das bedeutet mir wirklich sehr viel. Es ist schön zu sehen, wie die Welt des Fußballs in Zeiten wie diesen zusammenkommt.“ Die Operation sei sehr gut verlaufen, „ich bin in guter Behandlung. Ich werde einfach die nächste Zeit nutzen, um wieder zu Kräften zu kommen und positiv zu denken“.

Der 22-Jährige hatte sich im Spiel gegen Paris St. Germain (0:2) einen Wadenbeinbruch und eine Verletzung an den Bändern im linken Sprunggelenk zugezogen. Mit einem Ambulanzflugzeug war Musiala zurück nach Deutschland gebracht worden.

Musiala betont in dem Video zudem: „Und ich möchte sagen, dass niemand Schuld hat. Situationen wie diese können passieren.“ Er reagiert damit auf die Vorwürfe von Fans, Funktionäre und Spielern gegen Gianluigi Donnarumma, dem Torwart von Paris.

Einige hatten dem 26-Jährigen die Schuld für die schwere Verletzung Musialas gegeben. Der 1,98 Meter große und rund 100 Kilogramm schwere Torhüter war mit Musiala aneinander geprallt. Bayern-Torwart Manuel Neuer war einer derjenigen, die die Aktion Donnarummas und dessen fehlende Entschuldigung auf dem Rasen nach der Partie kritisiert hatten.

Der Vorwurf gegen Donnarumma: Mit der Aktion habe er die Verletzung Musialas in Kauf genommen. Mit diesem Tenor hatte sich auch Bayerns Sportvorstand Max Eberl geäußert. „Eine Situation, wo man, glaube ich, nicht so hineingehen muss“, hatte Neuer gesagt. „Da so reinzuspringen, ist schon risikofreudig. Da nimmt man die Verletzung des Gegenspielers einfach in Kauf.“

Und wie geht es mit Musiala nun weiter?

Nach Informationen von „Bild“ muss der Offensivprofi noch einige Tage im Krankenhaus bleiben. Die Dauer seines Aufenthalts dort hängt auch davon ab, wie schnell seine Wunde nach der Operation verheilt.

Den Großteil der Hinrunde der neuen Saison wird er wohl verpassen. Mit Musialas Rückkehr kann Trainer Vincent Kompany frühestens im November, eher erst im Dezember rechnen.

Julien Wolff ist Sportredakteur. Er berichtet für WELT seit vielen Jahren aus München über den FC Bayern und die Nationalmannschaft sowie über weitere Fußball- und Fitness-Themen.

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