Laura Siegemund verblüfft sich mit Wimbledon-Sensation selbst
Tennis-Oldie Laura Siegemund ist in Wimbledon die letzte deutsche Hoffnung. Anders als bei den Topstars früherer Tage kommt der Erfolgslauf der 37-Jährigen völlig überraschend. Ihr voller Terminkalender wird für die Achtelfinalistin aber zum Problem.
Bei den Namen ihrer prominenten Vorgängerinnen machte Laura Siegemund große Augen. "Diese Liste hört sich an, als ob mein Name da irgendwie nicht reinpasst", sagte die letzte deutsche Hoffnungsträgerin in Wimbledon mit einem Lachen. Als erst sechste Frau in der Open Era steht sie im Alter von 37 Jahren im Achtelfinale des Rasen-Klassikers - das haben zuvor nur Billie Jean King, Martina Navratilova, Virginia Wade sowie Serena und Venus Williams geschafft.
Der Unterschied: Anders als bei den Topstars früherer Tage kommt der Erfolgslauf von Siegemund völlig überraschend. Eigentlich ist sie auf das Doppel und das Mixed fokussiert, das Erreichen der Top 16 im Einzel ist schon jetzt ihr zweitbestes Ergebnis bei einem Grand-Slam-Turnier nach dem Viertelfinaleinzug bei den French Open 2020. Vom Ergebnis her sei es "absolut einer der größten Erfolge meiner Karriere", sagte die Schwäbin, nachdem sie sensationell die Weltranglistenachte Madison Keys (USA) in zwei Sätzen ausgeschaltet hatte. Nun scheint für die Nummer 104 der Welt, die in der Rangliste um rund 30 Plätze klettern wird, vieles möglich.
Jetzt kommt's zum Duell der Außenseiterinnen
Denn in der Runde der letzten 16 trifft sie auf die Argentinierin Solana Sierra, die als Lucky Loser bei ihrem Wimbledon-Debüt bis ins Achtelfinale vorgedrungen ist. "Wir sind beide in der Position, dass wir nicht gedacht hätten, dass wir so weit kommen", sagte Siegemund. Verschnaufen vor der Partie am Sonntag? Das ist für Siegemund angesichts von drei Wettbewerben nicht möglich.
Denn am Samstag waren im All England Club noch ihr Zweitrundenduell im Doppel an der Seite der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia und ihr Auftakt im Mixed-Wettbewerb, den sie zusammen mit dem Franzosen Édouard Roger-Vasselin bestreitet, angesetzt. Es werde jedoch "schon tough, alle drei zu spielen", gab Siegemund zu. Ihren Start im Mixed ließ sie daher offen.
Fürs Ende der Einzelkarriere ist sie noch zu gut
Im Doppel und Mixed ist Siegemund dreimalige Grand-Slam-Gewinnerin, doch für ein Ende ihrer Einzelkarriere ist sie einfach noch zu gut. Bereits in der zweiten Runde hatte sie mit Leylah Fernandez (Kanada) eine gesetzte Spielerin ausgeschaltet. Gegen die Australian-Open-Siegerin Keys zeigte sie eine taktische Meisterleistung und gewann hochverdient.
Das Achtelfinale bringt ihr bereits 240.000 Pfund (ca. 278.000 Euro) Preisgeld ein. Die unermüdliche Siegemund, die 2016 (Bastad) und 2017 (Stuttgart) auf Sand ihre bislang einzigen Turniere gewonnen hat, geht nun sogar leicht favorisiert in das Duell mit Sierra. Die Argentinierin, die als erster weiblicher Lucky Loser das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreichen kann, sei "eine aufstrebende junge Spielerin". Sie selbst habe sich in den vergangenen Jahren aber ebenfalls "weiterentwickelt", sagte Siegemund - und fügte in Bezug auf ihre prominenten Vorgängerinnen an: "Mich da dazuzuzählen, da fühle ich mich ein Stück weit geehrt."
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