Der Trainer des FC Chelsea ließ keinen Zweifel daran aufkommen, was er vom Austragungsort der Klub-Weltmeisterschaft hält. „Die USA ist nicht der richtige Ort für diesen Wettbewerb. Wenn sie schon sechs, sieben, acht Spiele unterbrochen haben, dann funktioniert hier irgendetwas nicht“, sagte Enzo Maresca über die klimatischen Bedingungen, die derzeit in Nordamerika herrschen.

Große Hitze macht den Spielern zu schaffen, drohende Unwetter sorgen immer wieder dafür, dass Spiele unterbrochen werden müssen. Ein Jahr vor Beginn der Weltmeisterschaft zeigt die Klub-WM gnadenlos die Probleme auf, mit der die Fifa zu kämpfen hat.

In den vergangenen Wochen wurde der Nordosten der USA von einer Hitzewelle heimgesucht. In New York kletterten die Temperaturen bis auf 39 Grad, nie wurden in der Metropole an einem Junitag höhere Temperaturen gemessen. Bedingungen, auf die sich Spieler und Zuschauer auch bei der WM im kommenden Jahr einstellen müssen.

Im MetLife-Stadion vor den Toren New Yorks findet am 13. Juli das Finale der Klub-WM statt. Auch dies ist ein Probelauf für die Weltmeisterschaft. Neben dem Endspiel steigen im kommenden Jahr acht WM-Partien in der gigantischen Arena. Wie so viele WM-Stadien in den USA, Kanada und Mexiko hat es kein Dach und bietet den Zuschauern auf den Tribünen nur begrenzt Schatten.

„Gesundheitsrisiken bestehen nicht nur für die Spieler“

Professor Mike Tipton leitet das Extreme Environments Laboratory an der School of Sport, Health & Exercise Science der University of Portsmouth. Er ist ein international anerkannter Experte für angewandte Humanphysiologie, insbesondere im Bereich der Anpassung des menschlichen Körpers an extreme Umweltbedingungen wie Hitze, Kälte und Überleben im Wasser.

Tipton kritisiert die bei der Klub-WM in der Mittags- und Nachmittagshitze stattfinden Spiele. „Die Gesundheitsrisiken bestehen nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Offiziellen und die Zuschauer, von denen etliche viel weniger fit sind. Wenn man unter Bedingungen weitermacht, bei denen alle rationalen wissenschaftlichen Daten sagen, dass man aufhören sollte, übernehmen die Organisatoren eine große Verantwortung“, sagte Tipton der BBC.

Der Professor hält es für am sinnvollsten, die Weltmeisterschaft 2026 nicht im Sommer stattfinden zu lassen. Da dies aber ausgeschlossen ist, plädiert er dafür, die Anstoßzeiten zu verlegen, um Spieler und Fans vor der Hitze zu bewahren. „Ich würde es in ein klimatisiertes, überdachtes Stadion verlegen, und zwar am besten in eine kühlere Jahreszeit“, sagte Tipton.

Dies werde aber nicht geschehen: „Also bleibt nur die Verlegung in eine kühlere Tageszeit. Aus thermophysiologischer Sicht, sowohl aus gesundheitlichen als auch aus Leistungsgründen, würde ich die Spiele so früh wie möglich beginnen. Die Fifa sollte darüber nachdenken, das WM-Finale um neun Uhr morgens spielen zu lassen.“

Die Fifa will die endgültigen Anstoßzeiten für die WM-Spiele nach der Gruppenauslosung im Dezember bekannt geben. Es spricht aber vieles dafür, dass die Partien analog zur Klub-WM um 12.00, 15.00, 18.00 und 21.00 Uhr Ortszeit angepfiffen werden. Dies ist vorrangig in Hinblick auf die europäischen Zuschauer und Sponsoren für die Fifa wichtig.

14 der 16 WM-Stadien potenziell gefährlich

Anfang des Jahres präsentierten Forscher der Queen's University Belfast einen Bericht, in dem sie 14 der 16 WM-Stadien wegen der klimatischen Bedingungen als potenziell gefährlich für Spieler und Zuschauer einstuften.

Die Arenen in Miami und im mexikanischen Monterrey hatten dabei das größte Risikopotenzial, da sie nicht klimatisiert sind. Obwohl die Stadien in Dallas und Houston über Kühlsysteme verfügen, besteht dem Bericht zufolge ein Risiko für die Zuschauer, wenn die Spiele nachmittags stattfinden. Außerdem wird empfohlen, Partien am Nachmittag in New York, Kansas City, Boston und Philadelphia zu vermeiden.

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