Den Gewinn ihrer ersten Meisterschaft haben sich die Frauen des TTC Weinheim mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. Nach einem Sieg im Hinspiel bei Abomeister ttc berlin eastside kommt der Klub aus der Hauptstadt nur für zwei Partien in die Kurpfalz. Dann brechen sie das Finale ab.

Nach einem Eklat um Seriensieger ttc berlin eastside haben die Tischtennisspielerinnen des TTC Weinheim im Bundesliga-Finale ihre erste Meisterschaft gefeiert. Das als Titelverteidiger angetretene Hauptstadt-Team schenkte nach dem 3:6 vor eigener Kulisse im Hinspiel im zweiten Duell bei den Kurpfälzerinnen nach Niederlagen in den beiden Eröffnungsdoppeln die anstehenden vier Einzel kampflos ab und provozierte damit die entscheidende 0:6-Wertung der Begegnung.

Berlins Manager Andreas Hain begründete den Spielabbruch mit dem Schutz seiner Spielerinnen vor den hohen Temperaturen in der Halle. Zudem kündigte der ehemalige Interimschef des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) schon einen offiziellen Protest an. Aufgrund des ersten Abbruchs eines Endspiels in der fast 60-jährigen Bundesliga-Geschichte ließ Berlin nach seinen vorherigen Triumphen in Pokal und Champions League auch die letzte Chance auf sein insgesamt fünftes Triple ungenutzt.

Hains Weinheimer Kollege Christian Säger bezeichnete den vorzeitigen Ausstieg der Berlinerinnen vor erwartungsfrohen Fans als "Wermutstropfen" im Jubel über die erste Meisterschaft seines Klubs. "Für die Zuschauer und unsere Mannschaft, die eine Entscheidung am Tisch gewollt hatten, ist das alles nur sehr schade. Das war alles andere als Werbung für das Damen-Tischtennis", sagte Säger.

Wieso spielte Berlin nicht weiter?

Laut Hain stand das Thermometer in Weinheims Halle in der Anfangsphase des Spiels bei 38,8 Grad. Die Ablehnung der Berliner Proteste gegen die weitere Austragung des Spiels durch den zuständigen Oberschiedsrichter wollte der eastside-Manager nicht nachvollziehen: "Der Oberschiedsrichter ist kein Mediziner von Beruf."

In den Hauptstadt-Medien kursierten jedoch schon kurz nach dem Spielabbruch Spekulationen über einen anderen Grund für das Verhalten der Berliner Mannschaftsführung: Demnach hätten die Gäste nach dem 0:2-Zwischenstand wegen nur noch geringer Chancen auf den benötigten Sieg schlichtweg aufgegeben. Der "Tagesspiegel" titelte "Ein unwürdiges Ende in Weinheim" und verwies auf das notgedrungene Fehlen zahlreicher Topspielerinnen. Derartige Anschuldigungen wies Hain allerdings mit Nachdruck zurück.

"Es ist eine ganz spezielle Situation", zitierte das Portal mytischtennis.de DTTB-Sportdirektor Richard Prause. "Ich glaube, wir haben uns alle gewünscht, dass das Spiel noch ein bisschen länger geht. Wir lieben alle den Tischtennissport, sicherlich für beide Vereine eine schwierige Situation."

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