In der kommenden Woche geht es für den Hamburger SV endlich wieder los. Den Trainingsauftakt darf der Traditionsverein dann nach siebenjähriger Abstinenz wieder als Erstligaklub bestreiten. Doch längst noch nicht abgeschlossen sind aktuell die Personalplanungen des Aufsteigers. WELT beantwortet die wichtigsten Fragen vor dem Start.

Spielt Torjäger Davie Selke kommende Saison für den HSV?

Nach aktuellem Stand liegt die Chance bei unter fünf P­rozent. Bisher war man davon ausgegangen, dass der 30 Jahre alte Selke (Vertrag läuft am 30. Juni aus) auf einen Drei-Jahres-Kontrakt mit rund 1,8 Millionen Euro Gehalt pocht, der HSV allerdings nur zwei Jahre und etwas weniger Salär bietet. Nach Informationen der „Sport Bild“ gilt dieses Angebot des HSV allerdings nicht mehr.

Vorausgesetzt, Zweitliga-Torschützenkönig Selke (22 Saisontore) strebt einen Verbleib in Hamburg an, müssten die Konditionen dafür von Grund auf neu verhandelt werden. Und: Der HSV würde weniger Geld bieten als bisher. Für seine Rolle als Sturm-Anker fühlt sich der Klub mit Robert Glatzel (31) gut aufgestellt. Zudem soll nicht zu viel Kapital gebunden werden, damit weitere Zugänge kommen können.

Eine endgültige Trennung haben beide Seiten aber noch nicht beschlossen. Selke prüft seine Alternativen. Es gibt Interesse u. a. aus England und den USA.

Was können die beiden Neuen?

Ex-U21-Nationalspieler Jordan Torunarigha (27) spielte als Stammkraft von Belgien-Top-Klub Gent in den vergangenen drei Saisons 31-mal im Europapokal. Er soll Abwehr-Anführer werden und als spielstarker Linksfuß in der Spieleröffnung die Aufgabe von Kapitän Sebastian Schonlau (30) übernehmen.

Mittelfeld-Mann Nicolai Remberg (25/Spitzname „Rambo“) war bei Bundesliga-Absteiger Kiel in der Startelf gesetzt, laufstärkster Spieler und soll mehr Intensität liefern. Bei Werten wie Laufleistung und Sprints wäre der HSV in der abgelaufenen Saison abgeschlagen ­Bundesliga-Letzter gewesen.

Wer soll noch kommen?

Mit Braunschweigs Turbo-Stürmer Rayan Philippe (24) geht es in dieser Woche in entscheidende Verhandlungen. Kreativmann Adam Karabec (21) soll nach einer Ausleihe fest von Sparta Prag kommen. Auch ein spielstarker Ersatz für Mittelfeld-Motor Ludovit Reis (25/zu Brügge) und ein weiterer Innenverteidiger sollen her.

Je nach Planung mit Allrounder Daniel Elfadli (28) wird ein weiterer Innenverteidiger oder ein Sechser gebraucht. Zudem schielt man auf Last-­Minute-Transfers von bundesligaerfahrenen Profis (z. B. auf der rechten Abwehrseite), die erst Mitte August verfügbar werden.

Wer werden die neuen Anführer?

Mit Reis und Klub-Urgestein Tom Mickel (36/Karriere-Ende) sind zwei Wortführer weg. Schonlau und Selke könnten folgen. Im Gegensatz zu 2024 sucht der Verein allerdings keine neuen Anführer. Geplant ist, dass Spieler wie Glatzel, Jonas Meffert (30) oder Keeper Daniel Heuer Fernandes (32) mehr als bisher vorangehen.

Was sind die ersten Aufgaben von Ex-Ultra Henrik Köncke als Klub-Präsident?

Erste Hürde ist die Abstimmung mit seinen Vize-Präsidenten, dem Aufsichtsratsboss Michael Papenfuß (70) und Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig (39). Die traten eigentlich im Team von Köncke-Konkurrenten an. Sie müssen jetzt u. a. einen gemeinsamen Kurs in Sachen Olympia-Bewerbung der Stadt Hamburg finden. Zudem wird im Herbst die – auch von Köncke ausgearbeitete – HSV-Genossenschaft offiziell an den Start gebracht werden.

Der Text wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, „Bild“, „Sport Bild“) erstellt und zuerst in der „Sport Bild“ veröffentlicht.

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