Rasen, Klima, Fans – ein Jahr vor der Weltmeisterschaft werden die Probleme deutlich
Harry Kane, Jonathan Tah und Joshua Kimmich zogen es vor, in der Kabine zu bleiben. Die drei Spieler des FC Bayern verfolgten die erste Halbzeit des Spiels gegen Benfica Lissabon live am Bildschirm. Nicht, weil sie ihre Mannschaft nicht unterstützen wollten, sondern aus Selbstschutz. Im Stadion von Charlotte war es unerträglich heiß, die Spieler blieben so lange wie möglich in der angenehm gekühlten Kabine.
Die Hitze ist nur eines von mehreren Problemen, mit denen die Mannschaften bei der Klub-WM in den USA zu kämpfen haben. „Es ist so heiß, ich bin so müde. Ich fühle gar nichts mehr“, sagte Benficas Torwart Anatoliy Trubin nach 1:0-Sieg gegen die Bayern.
Die klimatischen Bedingungen sind eines der bestimmenden Themen der Klub-WM. Neben der Glut-Hitze, unter der die Profis besonders bei Spielen leiden, die um 15 Uhr Ortszeit angepfiffen werden, sorgen immer wieder Gewitter für Unterbrechungen. Bereits fünf Spiele mussten wegen Unwettern unterbrochen werden, die Pause bei der Partie zwischen Benfica Lissabon und Boca Juniors betrug über zwei Stunden.
Immer wieder Unterbrechungen wegen Gewitter
Die strengen örtlichen Regularien für Sportveranstaltungen: Wenn rund um ein Spiel im Umkreis von 13 Kilometern Gefahr auf Blitzeinschläge besteht, muss die Partie unterbrochen werden. Angepfiffen wird dann wieder nur, wenn das Unwetter weitergezogen ist.
Bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr werden Spiele auch um 13 und 16 Uhr Ortszeit angepfiffen. 13 Partien finden in Mexiko, das nicht gerade für seinen kühlen Sommer bekannt ist, statt.
Ein Jahr vor dem WM-Start ist es nicht nur das Wetter, das der Fifa Sorgen machen sollte. Auch der Zustand der Spielfelder ist offensichtlich nicht WM-reif. So kritisierte Luis Enrique den Rasen des WM-Stadions in Seattle. „Die Bälle sind gehoppelt wie Kaninchen. Dies erschwert ein kontrolliertes Passspiel und beeinträchtigt die Qualität des Spiels erheblich“, sagte der Trainer von Champions-League-Sieger Paris St. Germain nach dem 2:0-Sieg von PSG gegen die Seattle Sounders.
„Ich könnte mir keinen NBA-Court voller Löcher vorstellen“, sagte Enrique in Anspielung auf das in den USA deutlich populärere Basketball. Konkret störte sich der Spanier daran, dass der Platz auch nach dem Wässern in der Pause „nach zehn Minuten wieder trocken“ gewesen sei: „Für unser Spiel ist das ein Problem. In Europa sind die Verhältnisse ganz anders.“
„Die Plätze sind überhaupt nicht toll“
Mit seiner Kritik an den Plätzen ist Enrique nicht alleine. „Die Plätze sind überhaupt nicht toll. Der Ball wird gebremst, er springt kaum. Auch für die Knie ist das eine Belastung. Hoffentlich gibt es jemanden, der sich das vor der WM im nächsten Jahr ansieht“, sagte Real Madrids Offensivspieler Jude Bellingham.
Auch auf den Tribünen sind viele Spiele bisher nicht WM-würdig. Der Zuschauer-Zuspruch variiert extrem. Bilder von fast leeren Stadien sorgen in den sozialen Medien schnell für Hohn und Spott. Sie zeichnen jedoch kein vollständiges Bild. Den Bayern-Sieg gegen Boca sahen etwa 63.587 Fans. Beim Auftritt von Paris St. Germain gegen Atlético Madrid (4:0) waren im kalifornischen Pasadena mehr als 80.000 Zuschauer dabei.
Die Partie der Südkoreaner von Ulsan HD gegen Mamelodi Sundowns (0:1) aus Südafrika in Orlando besuchten dagegen offiziell nach Angaben der Fifa nur 3.412 Zuschauer – die US-Nachrichtenagentur AP berichtete von weniger als 1000 Besuchern. Bei Benfica Lissabon gegen Auckland City (6:0) verloren sich 6.730 Menschen im Stadion.
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