Der FC Barcelona zeigt, wer der Boss ist
Marc-André ter Stegen hat in den vergangenen elf Jahren geliefert. Der Torwart war beim FC Barcelona die unumstrittene Nummer eins und ist zum Kapitän des Weltklubs aufgestiegen. Doch jetzt scheint die Zeit des 33-Jährigen bei Barça abgelaufen zu sein.
„Es gibt keinen Vertrag, in dem steht, dass man spielt“, sagte Sportdirektor Deco zur Zukunft ter Stegens, der einem Wunsch des Torwarts nach einem Gespräch eine deutliche Absage erteilte: „Ich muss nicht mit ihm sprechen. Meine Aufgabe ist es, die bestmögliche Mannschaft für den Trainer zusammenzustellen.“
Der Aufschrei ist groß. Würdelos, undankbar, eiskalt – wie kann der Verein mit einem altgedienten Spielen so umgehen? Doch der FC Barcelona hat nicht sein hässliches Gesicht gezeigt, sondern nur bewiesen, wer im Fußball eigentlich der Boss ist – nämlich der Klub und nicht die Spieler. Es ist das gute Recht Barças, so mit dem deutschen Nationalspieler umzugehen. Nicht zuletzt, weil der Klub ihn mit geschätzten 18 Millionen Euro Jahresgehalt fürstlich entlohnt und offensichtlich Gehalt einsparen muss.
Viel zu häufig sind Vereine und Verbände gegen die Spieler machtlos. Profis wie Ousmane Dembélé, Antoine Griezmann oder Philippe Coutinho streiken sich zu anderen Klubs, weil sie dort sehr viel mehr verdienen. Da jammert ein Robert Lewandowski herum, weil er nicht mehr Kapitän der polnischen Nationalmannschaft ist und tritt mit einem Ausnahmesternchen zurück. Der Stürmer übt so viel Druck aus, bis der Trainer zurücktritt und sofort verspürt Lewandowski wieder Lust, für Polen zu spielen.
Ter Stegen als Ersatztorwart zur WM?
Ter Stegen, der sich im Gegensatz zu vielen seiner streikenden und pöbelnden Kollegen, vorbildlich verhält, ist immer noch Angestellter des Klubs. Und wenn die Bosse es für richtig halten, dass er nicht mehr die Nummer eins ist, dann ist das nicht eiskalt und undankbar, sondern eine sportliche und wirtschaftliche Entscheidung der Führungsebene. Diese haben viel zu viele Profis in der jüngsten Vergangenheit nicht akzeptiert.
Ter Stegen hat jetzt die Wahl: Er kann den Kampf um die Nummer eins bei Barça annehmen, den Klub verlassen oder seinen bis 2028 laufenden Vertrag auf der Bank aussitzen. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr wäre ein Wechsel wohl das Beste – Nationaltrainer Julian Nagelsmann dürfte in Erklärungsnot kommen, wenn er mit einer Nummer eins ohne Spielpraxis in das Turnier startet.
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