Das bombastisch aufgeblähte Turnier soll ein Testlauf für die Weltmeisterschaft in einem Jahr werden. Gleich 32 Mannschaften dürfen sich aktuell im Land des Mitgastgebers der globalen Titelkämpfe 2026 messen und somit Vorfreude auf die WM wecken. Allein: Das Interesse der Zuschauer an der Klub-Weltmeisterschaft in den USA ist bis auf einige Ausnahmen mehr als mau.

Den jüngsten Beleg dafür lieferte die am Dienstag ausgetragene Partie zwischen Mamelodi Sundowns FC und Ulsan HD in Orlando (1:0). Nach Angaben des Fußball-Weltverbandes Fifa besuchten 3412 Fans die Partie, die US-Nachrichtenagentur AP berichtete von weniger als 1000 Besuchern bei der Begegnung der beiden kommenden Gegner von Borussia Dortmund. Die Arena des MLS-Klubs Orlando City weist ein Fassungsvermögen von 25.500 Plätzen auf.

Wer nun richtig liegt bei der Nennung der Besucherzahl, ist angesichts dieser in beiden Fällen miesen Stadionauslastung nicht entscheidend – aber die Interpretation der Fifa lässt den geneigten Betrachter zumindest staunend zurück. Denn die sieht gesamte Klub-WM trotz teils spärlich besetzter Ränge auch in vielen anderen Arenen als einen absoluten Zuschauererfolg an.

Fifa spricht von einzigartiger Atmosphäre

In einem ersten Zwischenfazit verwies der Weltverband darauf, dass an den ersten drei Spieltagen mehr als 340.000 Menschen die Spiele in den Stadien verfolgt hätten. Herausragend seien dabei die ausverkauften Arenen beim Eröffnungsspiel zwischen Al-Ahly FC und Inter Miami (0:0) mit 60.927 Zuschauern in Floridas Metropole sowie die Partie Paris St. Germain gegen Atlético Madrid (4:0) mit 80.619 Fans im Rose Bowl von Pasadena gewesen.

Die Fifa sei stolz auf die einzigartige und multikulturelle Atmosphäre und Unterstützung, die dieser neue Wettbewerb bereits erzeugt habe, sagte Verbandspräsident Gianni Infantino. Für die insgesamt 63 Spiele bis zum Finale am 13. Juli sind nach Angaben des Verbandes bislang fast 1,5 Millionen Eintrittskarten verkauft worden. Fans aus mehr als 130 Ländern hätten Tickets erworben. An der Spitze dabei stünden Zuschauer aus den USA, gefolgt von Anhängern aus Brasilien, Argentinien und Mexiko.

In den Augen einiger Kritiker wirken derlei Sätze wie Hohn: Ihrer Meinung nach hat die Fifa nun die Quittung für ihre hemmungslose Profitgier bekommen. In einem Land, in dem Fußball neben den drei großen Sportarten Basketball, Football und Eishockey eher ein Nischendasein fristet, könne auch eine Klub-WM kein übermäßig großer Erfolg werden.

Besucherzahlen bei anderen Spielen stützen diese Sicht der Dinge. Bayerns 10:0-Auftakterfolg über den völlig überforderten Teilnehmer aus Neuseeland, den Auckland City FC, sahen in Cincinnati nur 21.152 Zuschauer. Dortmunds langweiliges 0:0 gegen Fluminense Rio de Janeiro verfolgten lediglich 34.736 Zuschauer im riesigen MetLife-Stadium von East Rutherford, das ein Fassungsvermögen von 82.500 Plätzen hat.

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